Die Website NewAgeTan preist mit solchen Vergleichsbildern das “sichere” Bräunen der Haut an
> Braune Haut durch Melanotan: Gefährlich
Nahtlose Bräune – von vielen ist sie
begehrt. Melanotan, die Abwandlung eines körpereigenen Hormons,
verspricht genau das. Doch die im Internet vertriebene Droge ist bei
uns nicht zugelassen. Aber nicht nur das: Sie gefährdet auch die
Gesundheit.
Die im Internet als Wundermittel zur Hautbräunung beworbene
"Barbie-Droge" Melanotan kann die Gesundheit massiv gefährden.
Anlässlich eines besorgniserregenden Zwischenfalls wird vor der
Anwendung dieser Substanz gewarnt. Melanotan ist ein Abkömmling eines
körpereigenen Hormons und wird auch zur Gewichtsreduktion, zur
Steigerung der Libido und gegen Potenzstörungen angepriesen. Melanotan
ist nicht als Arzneimittel zugelassen; sein Vertrieb ist illegal. „Skrupellose Geschäftemacher nutzen menschliche Sehnsüchte immer wieder
schamlos aus", sagt Professor Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der
Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). „Vermeintliche
Wundermittel bei dubiosen Internetversendern zu bestellen, kann
gesundheits- und sogar lebensgefährlich sein. Wer sichere Arzneimittel
mit seriöser Beratung will, ist bei seiner Apotheke vor Ort besser
aufgehoben." Die Bundesapothekerkammer (BAK) hatte bereits im Oktober
vorigen Jahres öffentlich vor Melanotan gewarnt. Die Anwendung von Melanotan kann das Immun- und das
Herz-Kreislauf-System schädigen. Gesundheitsprobleme wie Erbrechen,
hoher Blutdruck und Rötungen im Gesicht können auftreten. Bereits
bestehende Muttermale können sich verdunkeln, das erschwert die
ärztliche Diagnose möglicherweise auftretender Entartungen. Einige
Präparate sollen selbst unter die Haut gespritzt werden, was zusätzlich
ein hohes Risiko für Infektionen birgt. Das Giftinformationszentrum Nord (GIZ) berichtet derzeit von einer
Patientin, die kürzlich wegen Schmerzen im Bauchraum,
Schweißausbrüchen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Erbrechen in ein
niedersächsisches Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie hatte sich
offenbar 15 Milligramm Melanotan im Internet gekauft und unter die Haut
gespritzt. In der Pharmazeutischen Zeitung (41/2010) äußerte sich Professor Dr.
Harald G. Schweim von der Universität zu der Herkunft von Melanotan,
das „nicht nur aus den USA, sondern auch aus China, wo die Produkte oft
in geringerer Reinheit angeboten werden“ komme. Die Gefahren beschreibt
ers so: „Die Anwendung von Melanotan I und II kann das Immunsystem und
das kardiovaskuläre System schädigen und wurde mit Gesundheitsproblemen
wie Erbrechen, hohem Blutdruck und Rötungen im Gesicht in Zusammenhang
gebracht. Im Februar 2009 veröffentlichten zudem englische Forscher im
British Medical Journal einen Artikel, der einen Zusammenhang zwischen
dem Auftreten von Hautkrebs und der Einnahme von Melanotan I nahelegt. 04.03.2011/ Quelle: ABDA
 
 
 
 
 
 
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