Mit dem ersten Milchzahn soll das Putzen der Zähne beginnen (Foto: DAK/Wigger)
Mit dem ersten Milchzahn soll das Putzen der Zähne beginnen (Foto: DAK/Wigger)
> Schon Kleinkinder leiden unter Karies

Immer mehr Kinder unter drei Jahren haben schon Karies. Eine neue Studie hat einen Anstieg der frühkindlichen Karies in manchen Gebieten Deutschlands um bis zu 35% ermittelt. Warum es so viele Kriegsfälle bei Kleinkindern gibt erklären Zahnärzte mit dem Nuckeln süßer Getränke, falschem Verhalten bei der Zahnpflege und dem zu späten Besuch des Zahnarztes.
 
Neben dem Nuckeln von gesüssten Getränken aus der Saugflasche fördert auch das Stillen oberhalb des ersten Lebensjahres, wenn dabei das Kind an der Mutterbrust einschläft, das Entstehen der Zahnkrankheit, bei der Bakterien den Zahnschmelz angegriffen und dadurch den Zahn nachhaltig beschädigen.

Gegen die von Zahnärzte „Nuckelflaschenkaries“ genannten Schäden lässt sich durchaus etwas unternehmen. Dr. Gabriele Viergutz, Fachzahnärztin für Kinderzahnheilkunde am Universitätsklinikum Dresden, erkennt bei Eltern aber mangendes Wissen. Beispielsweise, "dass eine regelmäßige Untersuchung der Zähne schon unmittelbar nach dem Durchbruch der Milchzähne erfolgen sollte".

In der Realität suchen die meisten Eltern mit ihrem Kind den Zahnarzt erst ab dem dritten Lebensjahr auf. Dann ist es oft zu spät, mahnt Viergutz, dann gebe es bereits erste irreparable Schäden. Sie rät, süße Getränke nicht aus der Nuckelflasche zu geben, sondern ab dem 6. Monat die Trinklerntasse zu verwenden. Und besser als Süßgetränke seien ungesüßte Kräutertees.

Außerdem sei nach dem Durchbruch des ersten Milchzahns Zähneputzen angesagt. Bis zum zweiten Geburtstag reicht einmal täglich nach dem Essen aus: Und zwar mit einer kleinen Menge Kinderzahnpaste mit einem Fluoridgehalt von 500 ppm. Danach dürfen es dann schon zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge sein.


Berliner Ärzteblatt 24.03.2011/ Quelle: Universitätsklinikum der TU Dresden
 
 
 
 
 
 
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