Grüner Star: Kaffee in Maßen schadet nicht

Kann Kaffee das Risiko erhöhen, an einem Glaukom zu erkranken? Da beim Glaukom der Innendruck des Auges stark erhöht ist, könnte man vermuten, dass der den Blutdruck erhöhende Kaffee durchaus Gefahren birgt. Eine Studie belegt jetzt, dass Koffein nur in größeren Mengen das Risiko für Grünen Star erhöhen kann.

In der Studie wurden 78.977 Frauen und 41.202 Männer bis zum Jahr 2008 beobachtet, die zwischen 1980 und 1986 eine Untersuchung der Augen hatten durchführen lassen. Die Personen waren im Durchschnitt 40 Jahre alt und hatten zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung kein Glaukom. Es stellte sich heraus, dass diejenigen die am Tag mehr als 500 mg Koffein zu sich nahmen, ein etwas erhöhtes Risiko für Grünen Star hatten, als die, die weniger als 125 mg Koffein (etwa zwei Tassen) am Tag tranken. Die Risikoerhöhung betrug das 1,43-Fache. Im Vergleich von Kaffeeabstinenzlern zu Kaffeetrinkern, die mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag genossen, erhöhte sich das Glaukomrisiko auf das 1,66-Fache. Bei Frauen mit Glaukomerkrankungen in der Familie war der Zusammenhang zwischen Kaffee und Grünem Star am deutlichsten.

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Kaffee das Risiko für ein Glaukom durchaus erhöhen kann. Aber nur dann, wenn große Mengen des belebenden Getränkes konsumiert werden.

Bei Patienten, die an Grünem Star erkrankt sind, hat Kaffee durchaus seine Tücken. Eine Studie (Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol -2011- 249:435–442) hat nachgewiesen, dass sich der Augeninnendruck nach dem Genuss von Kaffee erhöht. Der Augendruck steigt innerhalb von einer Stunde um bis zu 2 mm an und bleibt über 1,5 Stunden erhalten, wenn er auch nach einer Stunde wieder leicht sinkt. Augenärzte sagen, dass zwei Tassen Kaffee oder Tee erlaubt sind. Da für Glaukompatienten generell große Flüssigkeitszufuhren in kurzer Zeit eher schädlich sind, weil Flüssigkeit den Augendruck kurzfristig ansteigen lässt, geben sie den Rat, viel zu trinken (2-4 Liter), es aber über den ganzen Tag zu verteilen.

Berliner Ärzteblatt 09.11.2012/ Quelle:Invest. Ophthalmol. Vis. Sci., doi: 10..1167//iovs.12-10085





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/glaukom_09_11_12.php
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