Auge
AMD und Herz-Kreislauf-Krankheiten stehen in einem Zusammenhang (Foto: pte)
> Wenn kranke Augen auch das Herz krank machen
Die altersabhängige
Makuladegeneration (AMD), eine verbreitete Ursache von Erblindung,
erhöht das Risiko eines Herzinfarktes und eines Schlaganfalls.


Wissenschaftler der University of
Sydney haben nachgewiesen, dass das Risiko, an einer kardiovaskulären
Erkrankung zu sterben, bei AMD-Patienten mindestens doppelt so hoch
ist. Verantwortlich für diesen traurigen Zusammenhang sollen die
verschriebenen Medikamente gegen die Augenkrankheit sein.



AMD beeinträchtigt mit der Makula
das Zentrum der Retina im hinteren Bereich des Auges. Jenen Bereich,
der für Aufgaben wie Lesen und das Lenken eines Fahrzeuges
entscheidend ist. Am häufigsten tritt AMD bei älteren
Menschen auf. Sie gehört in der westlichen Welt zu den
Hauptursachen eines nicht behandelbaren Verlustes der Sehkraft.



Die australischen Wissenschaftler
beurteilten die allgemeine und die Gesundheit der Augen bei mehr als
3600 Menschen, die zu Beginn der Studie mindestens 49 Jahre
alt waren. Fünf Jahre später wurden 2335 Personen
erneut untersucht, zehn Jahre später 1952.



In der Altersgruppe unter 75 Jahren
zu Beginn der Studie wurden frühe Formen von AMD mit einer
Verdopplung des Risikos, innerhalb der nächsten zehn Jahre an
einem Herzanfall oder einem Schlaganfall zu sterben, in Verbindung
gebracht.



Jene, die zu diesem Zeitpunkt bereits
in einem späteren Krankheitsstadium waren, verfügten über
ein fünf Mal so hohes Herzrisiko. Das Schlaganfall-Risiko
erhöhte sich um das Zehnfache.



Die Forscher räumen ein, dass
aufgrund der vergleichsweise kleinen Teilnehmerzahl weitere
Untersuchungen erforderlich sind, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Die Ursachen für den Zusammenhang zwischen AMD und
kardiovaskulären Erkrankungen sind ebenfalls unbekannt.



Es könnte einfach sein, dass AMD
ein Anzeichen für die Alterung des Körpers und seine
Anfälligkeit für eine Vielzahl von Krankheiten ist. Es wäre
auch denkbar, dass AMD und kardiovaskuläre Erkrankungen durch
die gleichen Probleme, wie Entzündungen, Verdickung der Arterien
oder die allgemeine Schädigung des Gewebes durch die freien
Radikale, verursacht werden.



Ebenfalls vorstellbar ist, dass die
Anti-VEGF-Behandlung das Risiko erhöhen könnte. Die Wirkung
dieser Medikamente beruht auf der Verhinderung des Wachstums neuer
Blutgefäße. Es gibt Befürchtungen, dass das
Verhindern dieses Wachstums größere Auswirkungen auf das
kardiovaskuläre System haben könnte. Eine Theorie, die von
britischen Experten wie Winfried Amoaku vom Royal College of
Ophthalmologists allerdings angezweifelt wird.



WANC 28.02.08/pte

 
 
 
 
 
 
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