Lachender Mund
Durch sorgfältige Pflege kann man die Zähne gesund erhalten (Foto: bbc)
> Zahnhalskaries: Mit sorgfältiger Zahnpflege vermeiden
Freiliegende Zahnhälse können
nicht nur sehr schmerzempfindlich sein, sie stellen auch ein hohes
Risiko für Zahnhalskaries, auch Wurzelkaries genannt, dar.
21,5 Prozent der Erwachsenen im Alter von 35 bis 44 Jahren
und sogar 45 Prozent der Senioren im Alter von 65 bis 74 Jahren
haben laut der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV)
mindestens eine kariöse oder gefüllte Wurzeloberfläche.


In der Gruppe der Erwachsenen und der
Senioren hat Zahnhalskaries gegenüber früheren Studien
deutlich zugenommen. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang
des Zahnfleischs und damit für freiliegende Wurzeloberflächen
ist die Parodontitis, eine Entzündung des Zahnhalteapparates,
von der vor allem Erwachsene und Senioren betroffen sind.



Etwa 70 Prozent der 35- bis
50-Jährigen und mehr als 80 Prozent der Senioren leiden an
Parodontitis an einem oder mehreren Zähnen. Dennoch hat bei den
Erwachsenen und Senioren die Anzahl der erhaltenen Zähne
zugenommen. Durch die längere Funktionsperiode der Zähne
steigt allerdings das Risiko, dass die erhaltenen Zähne an
Parodontitis und in der Folge auch an Wurzelkaries erkranken. Ein
deutlich höheres Risiko für die Entstehung von
Zahnhalskaries haben ebenso Diabetes-Patienten, weil diese Patienten
auch häufiger und stärker unter Parodontitis leiden.



Um Zahnhalskaries zu vermeiden, ist
eine besonders sorgfältige Zahnpflege und Mundhygiene mit einer
fluoridhaltigen Zahncreme notwendig, bei der der bakterielle
Zahnbelag regelmäßig und gründlich entfernt werden
muss, rät das Deutsche Grüne Kreuz. Zusätzlich ist in
der Regel die Anwendung von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen
unabdingbar, um die unzugänglichen Bereiche in den
Zahnzwischenräumen zu reinigen. Auch die Vorsorgeuntersuchungen
beim Zahnarzt sollten regelmäßig zweimal im Jahr
wahrgenommen werden. Je nach Kariesrisiko sind zusätzlich
professionelle Zahnreinigungen sinnvoll.



„Wird Zahnhalskaries frühzeitig
erkannt, ist in der Regel eine schonende Behandlung möglich.
Durch eine sorgfältige Reinigung und das Aufbringen von
konzentrierten Fluoridpräparaten kann das Voranschreiten der
Karies gestoppt und die Heilung der Zahnoberfläche durch die
Einlagerung von Mineralien gefördert werden“, erklärt
Professor Joachim Klimek, Direktor der Poliklinik für
Zahnerhaltungskunde und Präventive Zahnheilkunde der Universität
Gießen.



Zurzeit wird untersucht, ob die
Kariesbakterien in der erkrankten Wurzeloberfläche vor dem
Auftragen von Fluoridpräparaten durch Ozon abgetötet werden
können, um den Heilungsprozess zusätzlich positiv zu
beeinflussen. Aufwendige Behandlungen können so in vielen Fällen
vermieden werden, und wertvolle, natürliche Zahnsubstanz bleibt
erhalten. Häufig wird Zahnhalskaries auch durch den Rückgang
des Speichelflusses gefördert, der oft altersbedingt auftritt,
aber auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein kann.



WANC 27.03.08/dgk

 
 
 
 
 
 
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