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Plötzliches Pfeifen im Ohr - oft steckt Stress dahinter (Foto: Stock photo)
> Tinnitus: Ursachen behandeln

Wenn plötzlich ein Pfeifen, Rauschen,
Zischen oder Summen im Ohr stört, dann spricht man von Tinnitus. Doch
die Ohrengeräusche sind keine Krankheit, sondern ein Symptom. Deshalb
müssen die Ursachen für das Ohrensausen herausgefunden und behandelt
werden.
Etwa 10 bis 20 Prozent der Deutschen leiden Schätzungen zufolge
dauerhaft unter Tinnitus, knapp 40 Prozent stellen zumindest einmal im
Leben störende Ohrgeräusche oder den Pfeifton fest. "Der Tinnitus in
seiner Gesamtheit ist schwer zu erfassen. Er ist ein Symptom und keine
Krankheit an sich", erklärt Dr. Ulrike Roth, Arbeitsmedizinerin von TÜV
Rheinland. Die Betroffenen nehmen Tinnitus meist so wahr: Ständig und überall
nervt das Pfeifen im Ohr - ob bei der Arbeit, beim Sport oder zuhause.
Das Problem: Keiner außer dem Betroffenen selbst nimmt das
Dauergeräusch wahr. Die Deutsche Tinnitus-Liga sagt, dass Tinnitus ein Symptom ist,
vergleichbar Schmerz. Tinnitus sei immer auch ein Warnsignal, dass wir
uns übernommen haben, im körperlichen oder seelischen Bereich. Nicht
das Symptom Tinnitus müsse behandelt werden, sondern die Ursachen. Besonders wichtig: Tritt das Pfeifen oder Sausen im Ohr plötzlich auf,
rät Roth, den akuten Tinnitus sofort behandeln zu lassen. "Je früher
die Therapie beginnt, desto besser sind die Heilungschancen."
Unbehandelt können die Ohrgeräusche nach einigen Monaten chronisch
werden - und dann lassen sie sich kaum noch vollständig beseitigen. Die Ursachen von Tinnitus sind vielfältig - ebenso wie die
Behandlungsmöglichkeiten. Das macht die Wahl der wirkungsvollsten
Therapie und genaue Heilungsprognosen schwierig. Grundsätzlich können
die Ohrgeräusche in jedem Alter vorkommen. Die Ursachen reichen von
Mittelohrentzündungen über einen Hörsturz bis hin zu äußeren
Einflussfaktoren wie Stress - letzterer ja Alltag im Arbeitsleben.
"Dies bedeutet jedoch nicht, dass man sich jeglicher Belastung
entziehen muss, um der Gefahr eines Tinnitus vorzubeugen", erklärt die
Expertin. "Allerdings sollten Betroffene übermäßigen Stress vermeiden
und sich vor einem dauerhaft hohen Lärmpegel entsprechend schützen." Zwar führt ein Tinnitus nur in Ausnahmefällen zur Arbeitsunfähigkeit.
Aber um die Dauerbelastung, die sich negativ auf das Wohlbefinden des
Betroffenen auswirkt, so gering wie möglich zu halten, ist eine
nachhaltige ärztliche Betreuung laut TÜV unerlässlich. "Der Patient
muss lernen, mit seinen Beschwerden umzugehen und nicht ständig bewusst
auf das durchdringende Summen zu hören", sagt die Arbeitsmedizinerin.
Gezielter Stressabbau, etwa durch autogenes Training, kann in vielen
Fällen den Heilungsprozess unterstützen. WANC 26.06.09/Quelle: TÜV Rheinland
 
 
 
 
 
 
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