Saures: Gefahr für die Zähne

Sauer macht lustig. Sagt man. Gar nicht
lustig aber ist, dass Saures die Zähne gefährden können.
Denn es kann den Zahnschmelz beschädigen.


Lebensmittel, die Zitronensäure
als Zusatzstoff (E330) oder als natürlichen Bestandteil
aufweisen, können den Zahnschmelz angreifen und so genannte
Erosionen verursachen. Darunter versteht man den langsam
voranschreitenden Verlust an Zahnhartsubstanz durch den direkten
Kontakt mit Säuren. Voraussetzung ist, dass erosive Lebensmittel
häufig, in großen Mengen und über einen längeren
Zeitraum verzehrt werden.



Kinder und Jugendliche können
besonders betroffen sein, wenn sie Softdrinks oder stark säurehaltige
Süßigkeiten in größeren Mengen über den
Tag verteilt konsumieren. Diese Produkte weisen mitunter besonders
hohe Zitronensäuregehalte auf. In diesem Zusammenhang kommt
immer wieder die Diskussion auf, ob die Festlegung eines Grenzwertes
für Zitronensäure in bestimmten Lebensmitteln, wie
Süßigkeiten, sinnvoll ist.



„Das erosive Potenzial eines
Lebensmittels kann keinesfalls allein von seinem Gehalt an
Zitronensäure abgeleitet werden. Zu den Säuren, die den
Zahnschmelz direkt angreifen können, gehören auch andere
Säuren wie Weinsäure (Brause), Phosphorsäure
(Erfrischungsgetränke) oder Ascorbinsäure (Vitamin C) sowie
alle natürlichen Fruchtsäuren. Darüber hinaus spielt
die weitere Zusammensetzung der Produkte eine entscheidende Rolle“,
erklärt Dr. Carolina Ganß von der Poliklinik für
Zahnerhaltungskunde an der Universität Gießen.



Kalzium beispielweise kann das erosive
Potenzial von sauren Produkten auch bei hohem Zitronensäuregehalt
aufheben. Deshalb sind Fruchtsäfte mit Kalziumzusatz oder
(Zitronen-)Joghurt nicht erosiv. "Aufgrund der Vielfalt von
Bestandteilen in Nahrungsmitteln und der Komplexität der
chemischen Vorgänge, die bei der Nahrungsaufnahme an der
Zahnoberfläche stattfinden, ist die Festlegung eines Grenzwertes
für Zitronensäure nicht sinnvoll. Es sollte auch bedacht
werden, dass viele Obstsorten wie zum Beispiel Orangen einen hohen
Gehalt an natürlicher Zitronensäure haben“, so Ganß.



Grundsätzlich sei es wichtig, über
die möglichen Konsequenzen eines übermäßigen
Verzehrs saurer Lebensmittel zu informieren. Personen mit ersten
Anzeichen von Erosionen sollten entsprechende Lebensmittel weniger
oft, am besten zu den Hauptmahlzeiten verzehren. Sinnvoll ist auch
der Konsum saurer Nahrungsmittel zusammen mit Milchprodukten, da
diese sehr kalziumreich sind.



WANC 22.06.07/dgk





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/22_06_saure_zaehne.php
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