Tuberkulose-Erreger
Tuberkulose-Erreger: Weltweit trägt ca. ein Drittel der Bevölkerung Tuberkulosebakterien in sich, ohne zu erkranken
> Tuberkulose: Auch bei uns keine Entwarnung
Tuberkulose ist weltweit die am
häufigsten zum Tode führende behandelbare
Infektionskrankheit. Jedes Jahr sterben daran fast zwei Millionen
Menschen, acht bis neun Millionen erkranken neu. Obwohl in
Deutschland die Erkrankungszahlen abnehmen, bleibt die Bedrohung.


In Deutschland wurden nach dem soeben
erschienenen RKI-Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in
Deutschland im Jahr 2006 insgesamt 5402 Tuberkulosen
registriert, 201 Menschen starben daran. Damit setzt sich in
Deutschland der rückläufige Trend der Vorjahre fort. "Aber
wegen der Schwere der Erkrankung und angesichts der internationalen
Situation muss die Tuberkulose weiterhin einen hohen Stellenwert in
Medizin und Gesundheitsdienst haben", appelliert Prof. Dr. Jörg
Hacker, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI).



Weltweit ist insbesondere die Zunahme
der Antibiotika-Resistenzen bei Tuberkulose-Erregern
besorgniserregend. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt
in ihrem kürzlich veröffentlichten
4. Tuberkulose-Resistenzbericht, dass 2006 rund
500 000 Tuberkulosefälle mit multiresistenten Erreger
auftraten.



In Deutschland wurden im Jahr 2006 bei
78 Patienten multiresistente Bakterien registriert
(2,2 Prozent), 2005 waren es 105 Fälle (2,7 Prozent).
Weltweit liegen von den 20 Gebieten mit dem höchsten Anteil
der MDR-Tuberkulose unter den Neuerkrankungen 14 in Ländern der
früheren Sowjetunion und 4 in China. Auch bei den extrem
resistenten Tuberkulosen befinden sich die Brennpunkte in den Ländern
der früheren Sowjetunion (GUS).



An der hohen Zahl der
Tuberkuloseerkrankungen hat - neben unzureichender Ernährung,
beengten Wohnverhältnissen, schlechter medizinischer Versorgung
und mangelhaften hygienischen Bedingungen - die vor allem in Afrika
dramatisch verlaufende HIV/AIDS-Epidemie einen großen Anteil.



Weltweit trägt etwa ein Drittel
der Bevölkerung Tuberkulosebakterien in sich, ohne zu erkranken.
Bei HIV-Infizierten nimmt die Fähigkeit des Immunsystems, die
Bakterien zu beherrschen, dramatisch ab. Ansteckend und durch
Tröpfcheninfektion übertragbar ist nur die sogenannte
"offene Tuberkulose", wenn die Bakterien aus dem Körper
des Erkrankten nach draußen gelangen können. Das betrifft
in der Regel die Atemorgane.



Deutschland unterstützt eine Reihe
von Hilfsaktivitäten in den besonders betroffenen Regionen. So
führt das Deutsche Zentralkomittee zur Bekämpfung der
Tuberkulose ein Stipendienprogramm für osteuropäische und
chinesische Gastärzte durch, neben weiteren nationalen und
internationalen Projekten. Osteuropa ist auch der Schwerpunkt des
Koch-Metschnikow-Forums (KMF), einer deutsch-russischen Initiative
des Petersburger Dialoges, die Kooperationsprojekte auf dem Gebiet
der Bekämpfung der Infektionskrankheiten koordiniert und
gestaltet. Das Nationale Referenzzentrum für Mykobakterien in
Borstel führt, in seiner Funktion als Supranationales
Referenzzentrum der WHO, Qualitätskontrollen zur
Tuberkulosediagnostik in 15 Länder weltweit durch, hilft
beim Aufbau von TB-Programmen und Laboratorien, vorwiegend in den
GUS-Ländern, und bietet Trainingskurse für in- und
ausländische Kollegen an.



Die Deutsche Lepra- und
Tuberkulosehilfe (DAHW) engagiert sich vor allem in Afrika, Asien und
Südamerika. An der hohen Zahl der Tuberkuloseerkrankungen hat -
neben unzureichender Ernährung, beengten Wohnverhältnissen,
schlechter medizinischer Versorgung und mangelhaften hygienischen
Bedingungen - die vor allem in Afrika dramatisch verlaufende
HIV/AIDS-Epidemie einen großen Anteil. Weltweit trägt etwa
ein Drittel der Bevölkerung Tuberkulosebakterien in sich, ohne
zu erkranken. Bei HIV-Infizierten nimmt die Fähigkeit des
Immunsystems, die Bakterien zu beherrschen, dramatisch ab. Ansteckend
und durch Tröpfcheninfektion übertragbar ist nur die
sogenannte "offene Tuberkulose", wenn die Bakterien aus dem
Körper des Erkrankten nach draußen gelangen können.
Das betrifft in der Regel die Atemorgane.



WANC 20.03.08

 
 
 
 
 
 
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