Vitamin-C schützt vor Parodontitis

Wer täglich reichlich Vitamin-C zu sich nimmt, tut seinen Zähnen etwas Gutes. Denn gerade Obstsorten mit hohem Vitamin-C-Gehalt wie Erdbeeren, Zitrusfrüchte und Kiwi können vor Parodontitis schützen.

Die alten Seefahrer mußten die Bedeutung von Vitamin C für die Mundgesundheit noch schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren: Skorbut, die klassische Vitamin-C-Mangelerkrankung, führt in ihrer schweren Form zur Degeneration des Zahnhalteapparats bis hin zum Zahnausfall. Eine Arbeitsgruppe der Universität Jena hat diese Zusammenhänge nun genauer untersucht. Professor Eike Glockmann und seine Mitarbeiter analysierten den Verzehr von Frischobst und die Aufnahme von Vitamin C bei Parodontitispatienten und verglichen die Daten mit denen gesunder Personen.

Während die Patienten mit Parodontitis im Durchschnitt täglich nur 243 Gramm (g) frische Früchte verzehrten, konsumierten die zahngesunden Personen 318 g Frischobst. Dem entsprechend lag die Vitamin-C-Aufnahme bei den Patienten mit Zahnfleischentzündung bei nur 163 Milligramm (mg) gegenüber 237 mg in der Kontrollgruppe.

Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass die Parodontitis-Testgruppe häufiger Vitamin-C-arme Obstsorten auswählte wie Äpfel, Bananen und Weintrauben. Die gesunden Testpersonen bevorzugten hingegen eher Früchte mit hohem Vitamin-C-Gehalt, beispielsweise Apfelsinen, Kiwi oder Grapefruit.

Erstaunlich an diesen Ergebnissen ist, dass die tägliche Vitamin-C-Aufnahme der Parodontitis-Patienten mit 163 mg deutlich über der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt (100 mg). Hierzu verweisen die Forscher auf Untersuchungen der Arbeitsgruppe Nishidas: Die Grenze für ein niedrigeres Parodontitisrisiko scheint bei 180 mg Vitamin C pro Tag zu liegen.

Hinzu kommt, dass der Vitamin-C-Spiegel im Blut bei den Parodontitis-Patienten unter dem zu erwartenden Wert lag. Daraus schließen Glockmann und seine Mitarbeiter, dass der Organismus aufgrund der anhaltenden Entzündung mehr Vitamin C zu benötigen scheint.


Zwar ist die Rolle von Vitamin C für die Entwicklung einer Parodontitis noch nicht vollständig geklärt. Bekannt ist aber, dass das antioxidative Vitamin an der Abwehr von Parodontose erregenden Bakterien beteiligt ist. Außerdem fördert es die Regeneration des Zahnfleisches.

Für den Alltag bestätigt sich damit die Empfehlung, reichlich frisches Obst und Gemüse zu verzehren, und zwar bevorzugt Sorten mit hohem Vitamin-C-Gehalt. Heike Brinkmann-Reitz, Ernährungswissenschaftlerin der Sektion Zahngesundheit im Deutschen Grünen Kreuz e.V. , rät: „Nutzen Sie die Erdbeerzeit. Mit 300 g der leckeren Früchte erreichen Sie bereits die „magische Grenze“ von 180 mg Vitamin C pro Tag. Auch Zitrusfrüchte und Kiwi enthalten viel Vitamin C. Wer aufgrund von Zahnerosion weniger saure Lebensmittel vorzieht, kann sich an Gemüsesorten wie Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Kohlrabi, Paprika, Rosenkohl und Grünkohl halten.“


WANC 17.05.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/17_05_parodontitis.php
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