Wer mit dem Rauchen aufhört, nimmt zu: Dennoch ist der Rauchstopp gesünder

Wer mit dem Rauchen aufhört, der nimmt zu. Stimmt. Und eine Studie legt jetzt nahe, dass die Gewichtszunahme höher ausfällt, als es zumeist gesagt wird. Das macht nichts, betonen Experten. Es sei gesünder, ein paar Kilo zuzulegen, als sich dem blauen Dunst auszusetzen.

Das Rauchen zu beenden, braucht meist große Willenskraft. Und ob man es alleine schafft oder sich helfen lässt, mit dem Rauchstopp geht bei vielen eine Gewichtszunahme einher. US-amerikanische Forscher haben nun genau untersucht, wie viele Kilos es wirklich sind. Dabei stellte sich heraus, dass die Gewichtszunahme mit den Monaten abnimmt: Im ersten Monat wogen Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, im Durchschnitt um 1,12 kg mehr, nach zwei um 2,26 kg, nach drei um 2,85 kg, nach sechs um 4,23 kg und nach zwölf Monaten um insgesamt 4,67 kg mehr.

Nach einem Jahr hatten 16% der ehemaligen Raucher Gewicht verloren, 37% weniger als 5 kg Gewicht zugelegt, 34% zwischen 5 und 10 kg zugenommen und 13% über 10 kg mehr auf den Rippen. Dabei spielte es kaum ein Rolle, ob man es allein oder mit Hilfen geschafft hatte. Erstaunlich: Am deutlichsten nahmen Frauen zu, die besonders auf ihr Gewicht achteten. Warum das so ist, das können die Wissenschaftler aber nicht erklären. Was die ehemaligen Raucher dick macht ist noch nicht so ganz klar. Man weiß, dass Nikotin Hunger unterdrückt. Wer nicht mehr raucht, der hat wieder mehr Hunger. Deshalb essen Exraucher in der Regel mehr - vor allem Süßes und Kohlenhydrat-Hältiges, zudem verbrennt der Körper in Ruhezustand weniger Energie als zuvor. 

Forscher warnen allerdings davor, aus Furcht vor dem Zunehmen das Rauchen nicht aufzugeben. Grundsätzlich bringe der Ausstieg aus der Nikotinsucht viele Vorteile für die Gesundheit - insbesondere für Atemwege und Lunge sowie Herz und Kreislauf. "Die Vorteile eines Rauchstopps wiegen den Nachteil der Gewichtszunahme deutlich auf", beton denn auch Katrin Schaller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). So funktionieren schon am dritten Tag nach Rauchverzicht die Atemwege besser, der Blutdruck sinke  nach einer Woche, ebenso wie später auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für viele Krebsarten. Belastbarkeit, Leistungsfähigkeit und das Geschmacksempfinden besserten sich, Verfärbungen an Fingern und Zähnen verschwänden, die Haut glätte sich und der Familie bleibe Passivrauch erspart.

Um das Gewicht zu halten, raten die Experten zu mehr körperlicher Aktivität und Bewegung, gesunder Ernährung sowie dazu, sich auf die positiven Folgen des Verzichts für die Lebensqualität zu konzentrieren.

wanc 17.07.2012/ Quelle: BMJ 2012; 345 doi: 10.1136/bmj.e4439 (Published 10 July 2012); pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/stopp_rauchen_17_07_12.php
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