Asthma: Gefahr durch Superantigene

Staphylokokken können Menschen mit schweren Atemwegserkrankungen wie Asthma gefährlich werden. Sie setzen Enterotoxine frei, die als so genannte Superantigene das Immunsystem aktivieren. Heftige Entzündungsreaktionen sind die Folge.

Professor Dr. Claus Bachert aus Gent, Belgien, hat Belege gefunden, dass sogenannte Superantigene die Ursache für sehr schwer verlaufende Allergien sein können. Bei etwa einem Drittel der Bevölkerung finden Ärzte das Bakterium Staphylokokkus aureus. Für Gesunde stellt das kein Problem dar. Für Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen wie Nasennebenhöhlenentzündung oder Asthma sieht das aber ganz anders aus. Denn bei denen können diese Bakterien großen Schaden anrichten, weil sie Enterotoxine produzieren.

Enterotoxine sind Gifte, die eigentlich den Darm angreifen und dort Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündungen) verursachen. Als  Superantigene bringen sie das Immunsystem durcheinander und aktivieren die Armada der T-Zellen. Der Fehlalarm kann  massive Entzündungen bewirken. Bei Asthmakranken ein Super-Gau: Die Krankheit gerät außer Kontrolle, eine Therapie ist nicht mehr möglich, weil kein Mittel - selbst Kortison nicht - hilft.

Baggert ist überzeugt davon, dass Superantigene für die Mehrzahl der 2.700 Asthma-Todesfälle in Deutschland verantwortlich ist. Weil Antibiotika allein das Problem nicht in den Griff bekommen, suchen Wissenschaftler nach neuen Möglichkeiten der Behandlung. Beispielsweise durch eine Impfung. Eine wirksame Waffe gegen Staphylokokken-Infektionen beziehungsweise die Superantigene wird fieberhaft gesucht. Mögliche Optionen sind Antikörper oder die Blockade von Botenstoffen.



Berliner Ärzteblatt 04.07.05/ Quelle: World Allergy Congress





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/asthma_superantigene_04_07_04.php
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