> Wer Asthma bekommt, entscheidet sich schon vor der Geburt
Das Asthmarisiko eines Menschen ist schon fest gelegt, bevor er überhaupt geboren wurde. Verantwortlich dafür soll die Menge von Antikörpern in der Nabelschnur sein. Ein Test des Blutes in der Nabelschnur könnte die Gefährdung frühzeitig vorher sagen.
 
Das David Hide Asthma and Allergy Centre hat Daten von Proben von Nabelschnurblut bei mehr als 1.300 Kindern untersucht, die zwischen 1989 und 1990 geboren wurden. Ermittelt wurden die Immunglobulin E (IgE)-Werte. Diese zeigen nämlich an, ob das Immunsystem auf Allergene reagiert. Nachuntersucht wurden die Kinder im Alter von einem, zwei, vier und zehn Jahren, um heraus zu finden, ob sie an Asthma oder Allergien erkrankt waren.

Bis zum vierten Lebensjahr reagierte eines von fünf Kindern sensibel auf Allergenen. Bis zum Alter von zehn Jahren war eins von vier Kindern betroffen, das entspricht rund 27%. Kinder mit hohen IgE Werten bei der Geburt zeigten ein doppelt so hohes Risiko, Allergien zu entwickeln.

Asthma wurde bei einem von zehn Kindern im Alter von ein oder zwei Jahren diagnostiziert. Bis zum Alter von vier Jahren war es eines von sieben (15,2%). Mit zehn Jahren hatten fast 13% der Kinder Asthma. Hohe IgE-Werte im Blut der Nabelschnur hatten bis zum Alter von vier Jahren keinen Einfluss auf die Asthma-Häufigkeit. Bis zum Alter von zehn Jahren hatten Kinder mit hohen IgE-Werten aber um rund 66% häufiger Asthma. Kinder, die in den ersten Lebensjahren keine Anzeichen einer erhöhten Sensibilität auf Allergene zeigten, erkrankten drei Mal eher an Asthma, wenn sie über hohe Antikörperwerte in der Nabelschnur verfügt hatten.

Berliner Ärzteblatt 29.10.04/ Quelle: pte
 
 
 
 
 
 
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