Luftverschmutzung verkürzt das Leben

Wie stark schmutzige Luft die
Gesundheit beeinträchtigt, zeigt eine Studie aus Großbritannien. Um bis
zu neun Jahre kann Luftverschmutzung das Leben verkürzen. Britische
Experten haben die Schuld für diese deprimierende Situation ausgemacht:
Güterverkehr auf den Straßen ist Hauptauslöser.
Schmutzige Luft schadet jedem Menschen. Jeder ist davon betroffen und
büßt im Durchschnitt sieben bis acht Monate seines Lebens dadurch ein.
In besonders stark belasteten Regionen kann es sogar bis zu neun
Lebensjahre kosten. Der Bericht des House of Commons' Environmental
Audit Committee beziffert für Großbritannien die Zahl von 50.000
Menschen, die durch Luftverschmutzung jedes Jahr vorzeitig versterben. Tim Yeo, Mitglied des Parlaments und Vorsitzender des Kommitees, warnt:
„Die Luftverschmutzung kostet mehr Menschen das Leben als
Passivrauchen, Verkehrsunfälle oder Übergewicht.“ Tatsächlich sehen
sich die Briten einem besonders drängenden Problem gegenüber. Denn auf
der Insel werden viele europäische Vorschriften und Ziele nicht
erreicht und auch nicht beachtet. Doch Luftverschmutzung ist nicht nur
ein Problem der Briten. Auch in Deutschland gibt es viele Regionen und
Städte, die beispielsweise Grenzwerte für Abgase ignorieren. Winzige Partikel, Sulfat, Kohlenstoff und Staub, sind für die
Gesundheit am schädlichsten, aber auch Stickoxide und Ozon haben
negative Auswirkungen. Besonders leiden darunter die Atemwege, was über
einen längeren Zeitraum zu einer eingeschränkten Lungenfunktion führen
kann. Luftverschmutzung ist außerdem für das Entstehen von Asthma,
chronischer Bronchitis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs
verantwortlich. Die Kosten, die dadurch dem Gesundheitssystem entstehen, sind enorm.
Die Gesundheitskosten, die diese Erkrankungen in Großbritannien
auslösen, bewegen sich in einem Umfang von 8,5 bis 20,2 Mrd. Pfund.
Eine ältere Studie zu den Gesundheitskosten der Luftverschmutzung für
die drei Länder Österreich, Frankreich und Schweiz kam auf insgesamt
26,7 Mrd. Euro.  Die Zeit belegt, wie sehr derartige Studien angefeindet werden. So
finde sich auf jeder der mehr als 1200 Seiten des umfassenden
Staubreports der EPA (Environmental Protection Agency) im Internet
"Don't cite, don't quote" ("nicht zitieren, nicht anführen").
Kommentiert die Zeit: „Ein gerichtlicher Konflikt mit der Industrie
lässt die EPA derart vorsichtig werden.“ Der Report verweist auf die
vielen krankheitsbedingten Ausfalltage und die enormen
Gesundheitskosten, die allein die Luftverschmutzung durch den Verkehr
verursache: 1,7 Prozent des Bruttosozialprodukts, mehr, als alle
Verkehrsunfälle kosten. Aus dem Jahr 1995 stammt eine Studie, die das Umwelt und Progrnose
Institut (UPI) durchgeführt hat. Sie beziffert die Gesundheitskosten
allein durch verkehrsbedingte Luftverschmutzung auf zwischen 21,6 und
35,2 Mrd. DM. WANC 31.03.10, Quelle: House of Commons - Environmental Audit Committee Air Quality, Fifth Report of Session 2009–10





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/31_03_luftverschmutzung.php
powered by webEdition CMS