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Rauchen schädigt nicht nur die Lunge, sondern trägt auch zur Verminderung der Pumpleistung des Herzens bei (Foto: Stock photo)
> Unter Raucherlunge leidet auch das Herz
Das Raucherleiden COPD verschlechtert
nicht nur die Funktion der Lunge. Es schädigt auch das Herz.
Wissenschaftler habe jetzt nachgewiesen, dass das Herz von Beginn der
Krankheit an leidet. Die Schädigungen – die vor allem die Pumpleistung
des Herzens vermindern - treten sogar schon auf, bevor der Patient die
ersten Symptome der COPD bemerkt.
Die Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), im Volksmund
"Raucherlunge" genannt, gehört zu den häufigsten Todesursachen und
betrifft allein im deutschen Sprachraum rund sieben Mio. Menschen.
Kennzeichen sind Zerstörungen des Lungengewebes, Luftwegs-Verengungen,
Dauerhusten und Schleim, während die Atemnot bei sonst problemlosen
Aktivitäten als erstes Signal gilt. Der Großteil der Patienten bemerkt
die Krankheit nicht früh genug, als dass eine rechtzeitige Behandlung
noch bestmögliche Lebensqualität und -erwartung sichern könnte. Die
fortgeschrittene Krankheit bedeutet schwere Einschnitte im Alltag. Forscher vom US-amerikanischen Heart, Lung and Blood Institute (NHLBI)
untersuchten Zustand und Funktion von Herz und Lunge bei 3.000
Erwachsenen im fortgeschrittenen Alter. Atemtests und Bildgebung
zeigten bei vielen der Studienteilnehmer leichte Störungen in beiden
Organen. Besonders war das der Fall bei Rauchern und Menschen mit
bereits aufgetretenen Symptomen der Krankheiten COPD und
Lungenemphysem, jedoch auch bei einigen Menschen mit nur leicht
ausgeprägter COPD, die ihr Leben lang Nichtraucher waren. „Schwere Fälle von COPD verschlechtern die Fähigkeit des Herzens, Blut
zu pumpen. Nun wurde sichtbar, dass die Herzschädigung schon in milden
Fällen der Krankheit auftritt oder sogar vor ihren ersten Symptomen",
schreiben die Forscher um Graham Barr. Das sei ein weiterer wichtiger
Grund, warum COPD möglichst früh erkannt werden solle. Es sei denkbar,
dass eine frühzeitige Therapie der Krankheit die Herzfunktion noch
bessern und damit auch die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen kann.
„Fast alle COPD-Patienten leiden an Herzvergrößerung. Gelangt über die
geschädigte Lunge zu wenig Sauerstoff ins Blut, muss das Herz schneller
pumpen", erklärt Jens Lingemann, Leiter der Koordinationsstelle
Lungenemphysem-COPD. Die Behandlung mit Beta-Blockern oder
Kalziumantagonisten solle diesem Problemen vorbeugen oder es auch
behandeln. Möglicherweise könne es unter der medikamentösen Therapie
mit Betablockern aber auch zu nicht gewünschten Effekten wie Lähmungen
des Atemzentrums kommen, zudem sind die Erfolgsaussichten beschränkt. Auch Lingemann betont die hohe Bedeutung einer Früherkennung der
Krankheit. „Die meisten bemerken erst, dass sie COPD haben, wenn diese
bereits weit fortgeschritten ist und etwa der Hausarzt das Aufsuchen
eines Lungenarztes anordnet. Dabei wird die Chance verspielt, noch
rechtzeitig einzugreifen." Der Besuch des Lungenfacharztes sei
unumgänglich, da Hausärzte COPD durch bloßes Abhören nicht feststellen
könnten. „Dazu braucht es sowohl einer Lungenfunktionskammer als auch
eines Gerät zur Blutgasanalyse", mahnt der Experte. WANC 27.01.10, Quelle: New England Journal of Medicine, pte
 
 
 
 
 
 
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