Dumm durch Rauchen?

Rauchen schadet dem Gehirn. Sagen
deutsche Forscher. Allerdings gibt es auch Stimmen, die dem Nikotin
eine förderliche Wirkung auf das Gehirn nachsagen.


Rauchen verursacht Lungenkrebs und
Herzerkrankungen – das steht auf gesetzliche Anordnung mittlerweile
auf den Packungen. Untersuchungen der Berliner Charité und der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt sagen nun, dass Zigaretten
auch das Gehirn schädigen. Mit jedem Zug töten Raucher ihre
grauen Zellen ab. Die Forscher hatten die Gehirne von Rauchern und
Nichtrauchern verglichen.



Von dem Schrumpfprozess betroffen
sollen insbesondere die Regionen sein, die für Erinnerung und
Aufmerksamkeit wichtig sind. Das ist aber noch nicht alles: Wer lange
Zeit Nikotin konsumiert, schränke alle seine kognitiven
Fähigkeiten ein, heißt es in der Studie.



Schon vor einigen Jahren hatte eine
Studie von Rauchen Erasmus MC ergeben, dass Rauchen bei älteren
Menschen den Verfall des Gehirns beschleunigen soll. Die Verfallsrate
soll bei Rauchern fünf Mal höher liegen als bei Menschen,
die nie geraucht haben.



Doch es gibt auch Wissenschaftler, die
Nikotin positive Wirkungen auf das Gehirn bestätigen. So komme
es bei Bindung an die Nikotinrezeptoren zur Ausschüttung
unterschiedlicher Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin,
Noradrenalin und Endorphinen. Diese beeinflussen verschiedene
funktionale Strukturen des Gehirns, wobei es individuelle
Unterschiede gibt. Und das sorge dafür, dass Hirnfunktionen wie
Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Lernen durch Nikotin verbessert
würden.



Inwieweit die Schädigung der
Gehirnzellen allerdings von Dauer ist, bleibt umstritten. Erst
kürzlich hatte der australische Wissenschaftler Perry Bartlett
behauptet, dass eine Zerstörung der Gehirnzellen durch Alkohol
stattfinde. Denn das Gehirn sei durchaus in der Lage, neue
Gehirnzellen zu bilden.



WANC 25.07.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/25_07_rauchen_gehirn.php
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