Asthma ist eine entzündliche Krankheit, gegen die im Anfallsfall das Medikament inhaliert werden muss
> Sechs Gene, die zu Asthma beitragen
Sechs Genorte auf unterschiedlichen
Chromosomen sind es, die zur Entwicklung von Asthma bronchiale
beitragen können. Die Auswirkungen dieser Genvarianten sind abhängig
vom Alter des Patienten bei Ausbruch der Krankheit: Umso jünger der
Patient desto stärker sind die Auswirkungen. Die sechs Gene belegen
auch, dass Allergien nicht die Auslöser von Asthama sondern eher dessen
Folgen sind.
Asthma ist eine bronchiale, komplexe und heterogene entzündliche
Krankheit. Seine Entwicklung wird durch das Zusammenspiel von
genetischer Veranlagung und umweltbedingten Faktoren begünstigt.
Weltweit leiden mehr als 300 Millionen Menschen an Asthma, davon sind
40 % Kinder. Jetzt hat ein internationales Forscherteam (164 Wissenschaftler aus 19
Ländern) in einer Studie sechs Genorte auf unterschiedlichen
Chromosomen identifiziert, die zur Entwicklung von Asthma bronchiale
beitragen können. Diese gehören zu verschiedenen physiologischen
Kanälen, die das Immunsystem vor Veränderungen in der
Bronchialschleimhaut warnen und die Entzündung der Luftwege aktivieren.
Im Rahmen der sogenannten GABRIEL-Studie wurden 10.000 Asthmatiker und
16.000 gesunde Probanden untersucht. Insgesamt wurden dabei mehr als 15
Milliarden individuelle genetische Tests durchgeführt, die alle Gene
des menschlichen Genoms abdecken. Das Team untersuchte auch Gene, die
die Produktion von Allergie erzeugenden Antikörpern, dem Immunglobulin
E oder IgE, kontrollieren. Überraschenderweise hatten diese Gene kaum
Einfluss auf das Asthma und die Asthma-Gene kaum Einfluss auf die Menge
an IgE im Blut. Damit sind Allergien wahrscheinlich eher eine
Konsequenz des Asthmas als deren Auslöser. Die Auswirkungen dieser Genvarianten sind abhängig vom Alter des
Patienten bei Ausbruch der Krankheit: Umso jünger der Patient desto
stärker sind die Auswirkungen. Nach den aktuellen Ergebnissen spielen
die neu identifizierten Gene bei mehr als einem Drittel der kindlichen
Asthmatiker eine Rolle – besonders ausgeprägt ist dies bei schweren
Fällen. Jedoch spielen auch Umweltfaktoren eine wichtige Rolle. Die
Charakterisierung dieser Interaktionen zwischen Genen und Umwelt zählt
zu den vorrangigen Forschungszielen des GABRIEL-2-Projektes. Auf der
Grundlage der gewonnenen Ergebnisse sollen künftig gezieltere
Präventionsmaßnahmen ergriffen werden können. WANC 07.10.10, Quelle: Asthme: identification de 6 gènes associés à
cette maladie dans une étude mondiale, INSERM - 23.09.10, New England
Journal of Medicine
 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS