Kampf gegen Pollenallergien: Die Wohnung und das Büro richtig lüften

Die unangenehmen Begleiterscheinungen einer Pollenallergie sind weit verbreitet. Etwa 15 bis 20% der Bevölkerung in Deutschland leiden laut Bundesgesundheitsblatt (2013) an Heuschnupfen. Wenn jetzt die Pollensaison wieder beginnt, stellen nicht nur die sich die Frage, wie sie in dieser Zeit ihre Wohnung lüften sollen? Die Ökoklimatologie - eine Wissenschaft, die Ökologie und Klimatologie verbindet - hat nun untersucht, wie man am besten damit umgeht. 


Ein Team der Ökoklimatologie der Technischen Universität München (TUM) hat Pollenkonzentrationen in Büroräumen systematisch untersucht. Dabei konzentrierte es sich auf Birkenpollen, die wie Gräserpollen besonders häufig allergische Reaktionen auslösen. Birken beginnen früh mit der Reproduktionsphase (sie werden deshalb auch als Erstbesiedler  oder Pionierpflanzen bezeichnet) und produzieren als Windbestäuber (der Wind fährt durch die Pflanze, trägt dabei die Pollen mit sich und verteilt sie) besonders viele Pollen. Das sind auch die Gründe für ihr hohes Allergiepotential.


In verschiedenen Räumen und vor den jeweils dazu gehörenden Fenstern wurden mobile Pollenfallen im Abstand von 2,5 Metern und in der durchschnittlichen Einatmungshöhe eines Menschen platziert. Weitere  Pollenfallen wurde jeweils auf dem Fenstersimsen befestigt. Darüber hinaus gab es eine Pollenfalle auf dem Gebäudedach in 15 Metern Höhe zusätzlich zu der meteorologischen Station für die Messung der grundsätzlichen Belastung. Diese Messungen wurden täglich von März bis November erhoben.


In der direkten Umgebung wurden zehn Birken gezählt, weitere 46 Birken befanden sich in 0,5 bis zu 15 Kilometern Entfernung. Die Pollenkonzentrationen lag in den Räumen grundsätzlich niedriger als draußen. Dabei schwankt das Konzentrationsverhältnis der Pollen zwischen 7 bis zu 75% Prozent. Den großen Unterschiede bewirkte die Lüftungsstrategie: Für die Studie wurde beispielsweise ein Raum alle zwei Stunden für fünf Minuten gelüftet. In diesem Raum herrschte die niedrigste Pollenbelastung im Vergleich zu einem Nachbarraum, in dem das Fenster dauerhaft gekippt war. Ebenfalls höher fiel die Konzentration in einem Raum mit geöffnetem Fenster und einem chemischen Labor mit automatischem Luftabzug aus. 


Aus den Messungen ergab sich, dass die Pollenkonzentrationen können durch das Stoßlüften um zwei Drittel reduziert werden können. Um Birkenpollen besonders effektiv außen vor zu lassen, raten die Wissenschaftler daher Pollenallergikern, ihre Büro- und Aufenthaltsräume nicht ständig sondern in regelmäßigen Abständen zu belüften.


Im übrigen tragen Publikumsverkehr in einem Büro oder Besuch in Wohnräumen zu einer Pollenkonzentration bei. Vermutlich haften Pollen der Kleidung an, die dann mit hinein geschleppt werden. Auch können sich Pollen im Hausstaub anhäufen, wogegen nur häufiges Putzen hilft. Dies geschieht sogar über die Pollensaison hinaus. Regelmäßiges Staubwischen sei daher für Allergiker eine wichtige Maßnahme, um allergische Reaktionen zu minimieren.


cs 3.4.2017/ Quelle: Indoor Air





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/Heuschnupfen-pollen-3-4-17.php
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