Allergiker: Achtung, bald kommen die Pollen

Für Allergiker hat der kalte Winter
seine Vorteile. Startete in den letzten Jahren der Pollenflug teilweise
schon Anfang Januar, verschiebt er sich dieses Jahr wohl ans Ende des
Monats Februar. Dennoch bedeutet das eingeschränkte Entwarnung: An
windgeschützten, sonnigen Plätzen können durchaus schon Blütenknospen
aufplatzen. Und: Oft wirken die ersten Pollen der Saison besonders
aggressiv auf die Schleimhäute von Allergikern.
Für bundesweit rund 16 bis 20 Millionen Heuschnupfenallergiker beginnt
bald die Leidenszeit. Spätestens Ende Februar sind Hasel-, Erle-,
Heinbuche- oder Pappelpollen unterwegs.  Insbesondere Kinder und
Jugendliche leiden darunter. Die DAK-Arzneimittelexpertin und Apothekerin Dr. Stefanie Schellhammer
rät allen Betroffenen, ihre Beschwerden ernst zu nehmen. Denn ohne
ärztliche Behandlung könne sich aus dem Heuschnupfen schnell ein
chronisches Asthma entwickeln. Eine Hyposensensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT)
genannt, kann in Form einer Spritzenbehandlung oder auch - neu -
mithilfe von Tropfen, die auf die Zunge gegeben werden, durchgeführt
werden. „Bei der Spritzenbehandlung werden den Patienten
allergieauslösende Stoffe unter die Haut gespritzt, zunächst in sehr
geringer Dosis in einwöchigen Abständen“, erklärt Schellhammer die Therapie. „Danach wird
die Dosis immer weiter gesteigert. Auf diese Weise muss sich das
Immunsystem ständig mit den auslösenden Allergenen beschäftigen und
gewöhnt sich so langsam an die Stoffe und beginnt diese zu tolerieren.“ Bisher lassen sich vor allem Jüngere und Frauen behandeln. Nach Zahlen
der DAK sind 42 Prozent der Versicherten mit einer sogenannten
Hyposensibilisierungstherapie jünger als 20 Jahre, nur 18 Prozent älter
als 40 Jahre. Frauen haben bei den Hyposensibilisierungen einen Anteil
von 58 Prozent. Mit einer Erfolgsrate von über 80 Prozent ist die Hyposensibilisierung
besonders bei Pollenallergien erfolgreich. Der größte Teil der
Patienten profitiert meist schon in der ersten Saison von der Therapie.
Zwischen drei und fünf Jahre dauert die Behandlung, die bereits in der
heuschnupfenfreien Zeit durchgeführt werden muss. Wer diesen Zeitpunkt
verpasst hat, kann in dieser Saison wenigstens mit Hilfe von
Medikamenten seine Beschwerden lindern. „Symptome wie Niesen, Husten
und tränende Augen werden durch Antihistaminika gelindert“, so
Schellhammer. Diese gibt es zum Einnehmen in Form von Tabletten oder Tropfen, aber
auch zur lokalen Anwendung als Augentropfen oder Nasenspray. Aber
Vorsicht! Die Medikamente können müde machen. Deshalb ist es ratsam,
auf Alkohol zu verzichten, denn Konzentrationsfähigkeit und
Reaktionsvermögen werden drastisch vermindert. Häufig werden auch
sogenannte Mastzellstabilisatoren eingesetzt; diese müssen allerdings
im Gegensatz zu den Antihistaminika regelmäßig auch bei
Beschwerdefreiheit eingesetzt werden, um ihre Wirkung zu entfalten. Tipps zur Pollenvermeidung:


WANC 05.02.09, Quelle: Deutscher Allergie- und Asthmabund, DAK





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/index.php/05_02_heuschnupfen_allergie.php
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