Stress macht Herzinfarkt und Schlaganfall

Stress tut unserer Gesundheit gar nicht gut. Stress schädigt unser Herz, schlägt auf den Magen, schwächt das Immunsystem, verspannt die Muskulatur und lässt die Seele leiden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO meint sogar, dass Stress die größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts ist. Eine aktuelle Studie bestätigt, dass Stress das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich steigern kann.


Die Deutsche Herzstiftung warnt deutlich: "Dauerstress wird als bedeutsamer Risikofaktor für Bluthochdruck und damit für Herzinfarkt und Schlaganfall angesehen." Sie betont auch die Folgen von chronischem Stress, dem keine Entspannung folgt. Das mache krank, "da man durch ihn leicht in Verhaltensweisen hineinschlittert, die die Gesundheit ruinieren". 


Wie real diese Gefahren sind, zeigt die Untersuchung am Massachusetts General Hospital und an der Harvard Medical School, Boston. Die Mediziner um den Kardiologen Dr. Ahmed Tawakol haben nämlich herausgefunden, dass Stress sich unmittelbar auf das Gehirn auswirkt. Es schlägt sich vor allem auf einen bestimmten Teil des Gehirns nieder, nämlich auf die Amygdala - zu deutsch Mandelkern. Sie ist Teil des limbischen Systems und damit zuständig für Emotionen und Erinnerung und insbesondere am Auftreten von Angst und Wut beteiligt. Dieser Teil des Gehirns reagiert unmittelbar und direkt auf Stress. 


Untersucht wurden 293 Patienten im Durchschnittsalter von 55 Jahren über einen Zeitraum von ca. 3,7 Jahren. 22 dieser Patienten erlitten ein kardiovaskuläres Ereignis, also z.B. einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Wenn Stress die Aktivität der Amygdala antrieb, dann bildeten sich mehr Entzündungen in den Arterien, was das Risiko für Herz-Erkrankungen zunehmen lässt, und erhöhte die Aktivität im Knochenmark, was Blutgerinnsel entstehen lässt. Stress ließ das Risiko für einen Herz-Kreislauf-Vorfall um im Mittel 59% ansteigen. 


Schon 2012 hatten Mediziner ermittelt, dass chronischer Stress zu einer erhöhten Produktion weißer Blutkörperchen führen kann, die dann verklumpen und die Arterien verstopfen können. Vor allem zeigte die Untersuchung an 68.652 Erwachsenen, dass je höher der Stresspegel wurde - gemessen mit dem General Health Questionnaire (GHQ-12) - desto mehr Studienteilnehmer starben an einer Herzkrankheit. Diese Gleichung - mehr Stress gleich höheres Sterberisiko - traf auch für das Risiko zu, an einer Hirnblutung zu sterben. Stress steigerte dieses Risiko um 66%. 


18.1.2017/ Quelle: Lancet





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/stress-herz-19-1-17.php
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