> Stress schädigt Herz und Kreislauf

Wer hat nicht das eine oder andere Mal Stress? Ob aus familiären Gründen, wegen der Arbeit oder Trauer und Liebeskummer? Stress gehört (leider) zum ständigen Begleiter unseres Lebens. Wenn sich solche Stressbelastungen allerdings häufen und ständig Druck ausüben, dann kann das sehr schnell unserer Gesundheit schaden - vor allem Herz und Kreislauf. Das Gefährliche: Schon ein einmaliges Stresserlebnis reicht aus, um Schaden zu stiften.

Schon seit einiger Zeit weiß man, dass Stress nicht gut für die Gesundheit ist. Insbesondere die Folgen von dauerhaftem Stress auf das Herz aber auch die psychische Verfassung des/der Betroffenen hat sich in früheren Studien gezeigt. Die jetzt vorliegende Studie belegt aber besonders deutlich, dass eine Reaktion auf starken Stress das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung deutlich erhöht. Die Gefahr dafür ist im ersten Jahr nach dem Vorfall und für Menschen unter 50 Jahren am höchsten.

Untersucht wurden 136.637 schwedische Patienten/innen mit stressbedingten Beschwerden, darunter posttraumatischem Stresssyndrom (PTSD - post-traumatic stress disorder), akuten Stressreaktionen und Anpassungsstörungen, im Zeitraum von 1987 bis 2013. Außerdem wurden von den Patienten/innen die gesunden Brüdern und Schwestern, insgesamt waren es 171.314 Personen, untersucht. Im Vergleich der von Stress Betroffenen mit den gesunden Geschwistern war das Risiko für ein Herzversagen im ersten Jahr nach dem Ereignis um 64% erhöht.  

Danach verminderte sich das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung auf 29%. Bei Herzrhythmusstörungen war die Erkrankungsgefahr nur noch um 12% erhöht, bei Thrombosen aber immer noch um gut 100%, also doppelt so hoch wie bei den gesunden Geschwistern. Bei denjenigen Patienten/innen, bei denen es keine Geschwister gab, wurden die Ergebnisse mit allen gesunden Teilnehmer verglichen. Dabei ergab sich im ersten Jahr eine Riskosteigerung für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung um 71%, danach lag sie „nur“ noch bei rund 36%.

Die Mediziner weisen nun darauf hin, dass offenbar die Gefahr für das Herz in den ersten sechs Monaten nach einem stressbedingten Ereignis besonders hoch ist: nämlich viermal so hoch. Deshalb, so der Rat, sollten Patienten/innen in dieser Zeit besonders genau beobachtet und untersucht werden.

16.4.2019 cs / Quelle: BMJ

 
 
 
 
 
 
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