> Wer ASS einfach absetzt, läuft damit Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden
Den Wirkstoff Acetylsalicylsäure oder ASS bekommen Patienten häufig von ihren Ärzten nach einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder anderen Kreislauferkrankungen verordnet, wenn der Auslöser eine Gefäßverkalkung ist. Prof. Dr. Joachim Röther von der Neurologischen Klinik an der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona warnt davor, dass Patienten das Medikament einfach absetzen. Dass erhöhe das Risiko für einen Schlaganfall erheblich.
 
ASS hemmt die Verklumpung von Blutplättchen und verhindert so, dass sich Blutgerinnsel bilden. Diese können das Gefäß verschließen und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen. „Patienten, die ASS eigenmächtig absetzen, verlieren diesen Schutz“, erklärt Prof. Dr. Joachim Röther, Erster Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und Chefarzt der Neurologischen Klinik an der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona.

Wie sehr das Risiko erhöht wird, belegen Zahlen aus Großbritannien. ASS, dass gegen das Verklumpen des Blutes und die Bildung von Blutgerinnseln eingesetzt wird, setzten laut Krankenakten etwa 14% der Patienten im Alter von über 50 Jahren einfach ab. In der Folge erhöhte sich bei diesen Patienten die Gefahr für einen Schlaganfall oder eine sogenannte transitorische ischämische Attacke (Abkürzung: TIA –  das ist eine Vorstufe des Schlaganfalles) um 46%.

Berliner Ärzteblatt 20.04.2011/ Quelle: García Rodríguez LA, Cea Soriano L, Hill C, Johansson S. Increased risk of stroke after discontinuation of acetylsalicylic acid: A UK primary care study. Neurology 2011; 76: 740-6
 
 
 
 
 
 
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