Kaffee schadet dem Herz, Mittagsschlaf hilft ihm

Kaffee kann auch Medizin sein, z.B. für die Leber. Selbst dem Herzen schadet Kaffee nicht unbedingt, jedenfalls bei älteren Menschen. Bei jüngeren Bluthochdruck-Patienten hat er aber einen eher ungünstigen Effekt auf die Herzgesundheit. Dagegen tut der Mittagsschlaf - ganz unabhängig vom Alter - dem Herzen gut, weil er den Blutdruck senkt. Südeuropäer haben das natürlich schon längst gewusst.


Jüngere Patienten mit erhöhtem Bluthochdruck (Stadium 1: systolisch: 140-159 mmHg; diastolisch: 90-99 mmHg) kann regelmäßiger Kaffeekonsum mehr schaden als nutzen. Denn er kann den Blutdruck weiter steigern und damit noch therapiebedürftiger wird. Dabei wird das Risiko um so größer, je mehr Kaffee getrunken wird.


Bei 1.201 Personen in einem Alter zwischen 18 und 45 Jahren und diagnostiziertem  Bluthochdruck wies eine eine neue italienische Studie nach: Sowohl starker - also mehr als drei Tassen täglich - als auch moderater - das sind ein bis drei Tassen pro Tag -  Kaffeekonsum lassen die Gefahr für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall ansteigen.


Ärzte führen diese negative Effekt des Kaffees auf die Herzgesundheit auf seine langfristigen Wirkungen auf Bluthochdruck und Glukosestoffwechsel  zurück. Der Rat: „Menschen mit Bluthochdruck jüngeren oder mittleren Alters sollten daher ihren Kaffeekonsum einschränken.“


Einschränkungen sind dagegen bei einem Mittagsschlaf nicht angesagt. Ein griechisches Forscherteam vom Asclepion Voulas Krankenhaus in Athen hat 386 Bluthochdruck-Patienten beobachtet und erhob die Dauer des Mittagsschlafes, den Blutdruckwert, die Pulswellenhöhe und verschiedene Lebensstilfaktoren. Bei Bluthochdruck-Patienten, die sich eine Siesta gönnten, sank der diastolische Blutdruck um 5% (6mmHg) gegenüber denjenigen, die keine Mittagsruhe eingehalten hatten. Der durchschnittliche systolische Blutdruckwert tagsüber war um 4% (5 mmHg) niedriger, in der Nacht sogar um 6% (7 mmHg). „Dies ist schon angesichts der Tatsache beträchtlich, als bereits eine Senkung des systolischen Blutdrucks um 2 mmHg das Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses um zehn Prozent reduzieren kann“, sagt Studienleiter Dr. Manolis Kallistratos. 


Je länger der Schlaf dauert, desto besser ist der Effek. Eine Mittagsruhe von 60 Minuten lässt den systolischen Blutdruckwert durchschnittlich um 4% sinken. Und während der Nacht wurde ein um 2% stärkerer Blutdruckabfall als Personen registriert, die keine Siesta halten. Zur Erklärung: Nachts soll sich der Blutdruck um zwischen 10% und 20% vom Tagesmittelwert absenken. Findet diese Reduzierung des Blutdruckes nachts nicht statt, steigt die Gefahr für Schäden an Organen sowie an Herz und Gefäßen.


03.09.2015/ Quelle: DGK 08/2015, ESC 2015





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/schlaf-kaffee-03-09-15.php
powered by webEdition CMS