Das Nichteinhalten regelmäßiger Schlafzeiten kann die Gefahr für Schlaganfall und Herzinfarkt erhöhen (Foto: DAK/iStock)
Das Nichteinhalten regelmäßiger Schlafzeiten kann die Gefahr für Schlaganfall und Herzinfarkt erhöhen (Foto: DAK/iStock)
> Der Weg zu mehr Herzgesundheit: Regelmäßig schlafen

Schlafunterbrechungen und nicht ausreichende Schlafdauer sind Gründe, warum das Risiko für eine Erkrankung von Herz und Kreislauf steigen. Jetzt haben Mediziner des medizinischen Zentrums der Duke Universität in den USA untersucht, wie sich das Einhalten oder Nichteinhalten regelmäßiger Schlafzeiten auf das Herz auswirken. Das Ergebnis bestätigt die Vermutung, dass unregelmäßige Schlafzeiten die Gefahr für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen können.


Für die Bewertung ihrer Studie haben die Mediziner eine relativ neue Skala verwendet: den Sleep Regularity Index (SRI), der die Regelmäßigkeit der Schlaf-Wach-Zeit über eine 24-Stunden-Periode misst und von 0 = vollkommen zufällige bis 100 = perfekt regelmäßige Schlafzeiten einteilt. Studien aus dem Jahre 2017 haben beispielsweise anhand des SRI heraus gefunden, dass regelmäßiges Schlafen zu einer besseren geistigen Gesundheit, zu einer besseren morgendlichen Aufmerksamkeit und zu einer besseren morgendlichen Energie führt. 


Um zu bestimmen, wie sich der SRI auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirkt, 1978 Erwachsene im Durchschnittsalter von 68,7 (54 bis 93) Jahren mit einem Gerät ActiWatch Spectrum - Philips Respironics) ausgestattet, das die Schlaf- und Wachzeiten sowie die körperliche Aktivität und die Helligkeit misst. Im Fachchinesisch nennt sich das Actigraphy. Gemessen wurden SRI-Werte, die zwischen 6.2 bis 97,0 rangierten. Gemäß der erhobenen Daten wurden Werte unter 60,8 als unregelmäßig (irregular) und Werte über 84,0 als regelmäßig (regulär) eingestuft. Generell tendierte der SRI dazu, bei Frauen höher als bei Männern zu sein und mit dem Alter langsam abzunehmen.


Die Auswertung der Daten ergab, dass ein niedriger SRI-Wert mit einem höheren Gewicht, höheren Hämoglobinwerten (mehr rote Blutkörperchen, evtl. Hinweis auf Sauerstoffmangel im Blut), höheren Blutzucker und einen höheren Blutdruck einher ging. Was bedeutet, dass Patienten mit einem metabolischen Syndrom (Vorstufe zu Diabetes), Bluthochdruck, diagnostiziertem Diabetes mellitus und starkem Übergewicht eher sehr unregelmäßig schlafen. 


Ein niedriger SRI stand aber auch in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Außerdem erhöhte sich bei einem niedrigen SRI die Häufigkeit von Depressionen. Damit ist für die Mediziner klar, dass unregelmäßige Schlafzeiten ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. Und deshalb sollten Ärzte Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen auch zu ihren Schlafzeiten befragen. 


8.10.2018 cs / Quelle: Scientific Reports Nature

 
 
 
 
 
 
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