Rauchen erhöht die Gefahr für eine Herzinfarkt, doch wer aufhört, kann es wieder senken (Foto: Ich-und-Du / pixelio.de)
Rauchen erhöht die Gefahr für eine Herzinfarkt, doch wer aufhört, kann es wieder senken (Foto: Ich-und-Du / pixelio.de)
> Stopp Rauchen lässt Herzrisiko sinken

Die staatlichen Rauchverbote im öffentlichen Raum wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Eine Untersuchung aus der Schweiz bestätigt, dass die Häufigkeit von Herzinfarkten reduziert wird. Wer mit dem Rauchen aufhört, kann sein persönliches Risiko für einen Herzinfarkt stark senken. Nach einer gewissen Anzahl von Jahren geht es sogar auf das von Nichtrauchern zurück.

Die Schweizer Studie hat die Häufigkeiten von Herzinfarkten im Kanton Tessin vor und nach der Einführung des Rauchverbots im Jahr 2007 miteinander verglichen. Außerdem wurden die Daten aus dem Kanton Basel Stadt Ernaßt, in dem ein Rauchverbot erst viel später eingeführt wurde. Deutlich zeigte sich im Tessin, das die Zahl der jährlichen Krankenhausaufnahmen wegen eines schweren Herzinfarktes drei Jahre vor Einführung des bedeutend höher lag  als die Anzahl der Aufnahmen während der drei Jahre nach Einführung des Verbotes. Der Rückgang betrug 20,9%. In Basel gab es derartige Unterschiede nicht.
In Deutschland hat eine Untersuchung in Bremen zu ähnlichen Ergebnissen geführt. Nach Einführung der Nichtrauchergesetze in den Jahren 2008 bis 2010 sank die Zahl der schweren Herzinfarkte bei Nicht- bzw. Passivrauchern um 26%.

Wer das Rauchen komplett aufgibt, kann einmal aufgetretene Schäden an den Herzkranzgefäßen zwar nicht mehr rückgängig machen. Aber das Herzinfarktrisiko geht schließlich auf das von Nichtrauchern zurück. Eine weitere im Rahmen des ESC Kongresses vorgestellte Arbeit zeigt, dass sich das Aufhören in jedem Alter lohnt und auch 70jährige noch an Lebenserwartung gewinnen, wenn sie das Rauchen bleiben lassen.

Untersucht wurden Männer im Alter zwischen 66 und 97 Jahren.  Für Raucher und Ex-Raucher ergab sich ein um 50% erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu Niemals-Rauchern. Verantwortlich dafür waren überwiegend kardiovaskuläre Erkrankungen. Im Vergleich lag das Risiko der Ex-Raucher im Vergleich zu den Niemals-Rauchern nur noch um 15% höher. Doch bei Männern, die bereits vor mehr als 25 Jahren mit dem Rauchen aufgehört hatten, war das Risiko überhaupt nicht mehr erhöht. Ausschlaggebend für die höhere Sterblichkeit von Ex-Rauchern waren Krebs- und Lungenerkrankungen. Männer, die mit 70 immer noch rauchten, verloren durchschnittlich vier Lebensjahre verlieren, wenn sie vorher nicht mit dem Rauchen aufgehört hatten.

Eine weitere Studie mit mehr als 13.000 Patienten in neun Ländern ergab, dass Ex-Raucher durchaus ein reduziertes Herzinfarktrisiko haben, obwohl sich die durch das Rauchen verursachten krankhaften Veränderungen in den Herzkranz-Gefäßen nicht zurückbilden. Die Raucher, die zwei Jahre beobachtet wurden,  hatten zwar ein doppelt so hohes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden wie Nichtraucher. Doch zwischen Niemals- und Ex-Rauchern bestand kein Unterschied.

Berliner Ärzteblatt 04.09.2013/ Quelle: ESC

 
 
 
 
 
 
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