Wer seinen Lebensstil ändert, schützt sein Herz

Veränderungen der Lebensgewohnheiten beziehen sich meist auf Rauchen, Gewicht, Ernährung und Bewegung. Wer sich in diesen Bereichen an ein gesundes Verhalten gewöhnt, erhält seine Gesundheit. Das belegen jedenfalls die meisten Untersuchungen. Eine neue zeigt jetzt, dass die Veränderung des Lebensstils tatsächlich etwas bringt - aber nur, wenn man es an breiter Front angeht.

Beobachtet wurden 6.229 Menschen im Alter zwischen 44 und 84 Jahren in der Zeit von 2000 bis 2010. Bei diesen Patienten wurde u.a. ermittelt, ob sie Ratschlägen zu einer gesünderen Verhaltensweise folgten: gaben sie das Rauchen auf, achteten sie auf ihre Gewicht, bewegten sie sich ausreichend und ernährten sie sich gesund. Wer alle diese Lebensstiländerungen beachtete, senkte sein Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, gegenüber jemanden, der sich überhaupt nicht darum scherte, um 80%.

Anhand ihres Lebensstil wurden die Patienten in Gruppen von 1 = am wenigsten gesunder Lebensstil bis 4 = sehr gesunder Lebensstil eingeteilt. Verglichen mit der Gruppe, die jeder Veränderung eine Absage erteilt, verringerte sich die Verkalkung der Gefäße in der Gruppe 1 um 3,5, in der Gruppe 2 um 4,2, in der Gruppe 3 um 6,8 und in der Gruppe 4 um 11,1 Punkte.

Wie sehr der Erfolg der Lebensstiländerungen davon abhängt, dass alle Maßnahmen durchgehführt und beibehalten werden, zeigt die Verringerung des Sterberisikos. Bei denjenigen, die nur wenig veränderten (Gruppe 1) verminderte sich das Risiko immerhin um rund 20%. Doch bei denen, die viel taten (Gruppe 4), sank das Risiko sogar um 80%.

Bei den Auswertungen stellte sich allerdings heraus, dass es doch einen Faktor gibt, dessen Bedeutung für die Gesundheit alle überragt. "Unter allen Lebensstiländerungen spielt das Vermeiden des Rauchens die größte Rolle, um das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und deshalb zu sterben zu vermeiden," erklärt Dr. Roger Blumenthal, einer der Kardiologen, die die Studie durchgeführt haben.

Berliner Ärzteblatt 05.06.2013/ Quelle: I .Am. J. Epidemiol.





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/lebensstil-05-06-13.php
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