> Bei Herzrhythmusstörungen fehlerhafte Herzstellen schonend veröden
Wer unter Herzrhythmusstörungen leidet, dessen Behandlungs sieht oft so aus: Die falsch funktionierenden Herzstellen werden verödet. Dazu mussten bisher Röntgenstrahlen verwendet werden. Eine Therapie, die ihre Risiken mit sich bringt. Jetzt haben Wissenschaftler einen Weg gefunden, vollkommen ohne Röntgenstrahlen auszukommen. Das neue Verfahren arbeitet präziser und schonender für die Erkrankten.

Wenn das Herz unregelmäßig und zu schnell Herz schlägt, dann handelt es sich meist um eine Herzrhythmusstörung. Auslöser dieser für Patienten belastenden und manchmal sogar lebensbedrohlichen Erkrankung sind häufig Herzzellen, die fehlerhaft arbeiten und damit den Herzmuskel aus dem Takt bringen.

Behandelt wird der Herzmuskel, indem man die betroffenen Stellen verödet: Das geschieht mit einem Katheter, der an der Spitze erhitzt wird. Die Methode hat ihre Tücken, weil der Katheter auf Basis von Röntgenstrahlen funktioniert, die aber nur schemenhafteBilder des Herzens liefern. Das lässt Ungenauigkeiten zu und ist wegen der Strahlenbelastung nicht ganz ohne Risiko.

Ärzte haben jetzt zur Bestimmung der zu verödenden Herzregionen die Kernspintomographie eingesetzt, weil sie viel  genauere Bilder liefert  Hinzu kommt, dass keine Belastungen durch Röntgenstrahlen entstehen. Allerdings gab es einen Hemmschuh: Normalerweise vertragen sich Herzkatheter, wie sie zur Therapie von Rhythmusstörungen eingesetzt werden und die Kernspintomographie nicht, schließen sich also bei der Behandlung aus. Wissenschaftler der Universität Würzburg haben dieses Problem nun durch die Entwicklung eines speziellen Katheters gelöst, der die Verödung im Kernspintomographen ermöglicht.


Berliner Ärzteblatt  25.07.2011/ Quelle: Julius-Maximilian-Universität Würzburg

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