> E-Zigaretten: Schaden für die Blutgefäße

In den USA häufen sich die Krankheitsfälle nach dem Gebrauch von E-Zigaretten. Jetzt gibt es einen ersten Todesfall. Auch Explosionen der elektronischen Glimmstängel fordern Opfer. Und eine neue Studie zeigt, dass E-Zigaretten die Blutgefäße schädigen können.

Mitte August 2019 war sie plötzlich da, die Meldung: Eine unbekannte Lungenerkrankung nach der Benutzung einer E-Zigarette hatte in den USA ein Todesopfer gefordert. Im Bundesstaat Illinois war ein Erwachsener mit schweren, ungeklärten Atemwegserkrankungen ins Krankenhaus eingeliefert worden und verstarb dort. Mittlerweile ist aus 22 US-Staaten seit Juni die Zahl von 193 Fällen gemeldet worden, bei denen nach dem Verdampfen von Liquids die Personen mit Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen  zu kämpfen hatten.

Im Februar dieses Jahres starb ein 24 Jahre alter Mann nach der Explosion seiner E-Zigarette. Mindestens ein weiterer Fall einer explodierenden E-Zigarette endete in Florida für eine 38-jährigen ebenfalls tödlich. US-Behörden melden etwa 200 solcher Fälle zwischen 2009 und 2016, dabei wurden 130 Menschen verletzt, knapp 40 davon schwer. Laut einer Untersuchung verbergen diese Zahlen allerdings das wahre Ausmaß des Problems - die Dunkelziffer ist hoch. Die Untersuchung schätzt die Zahl von Explosionen allein zwischen 2015 und 2017 auf über 2000.

Dass die E-Zigarette also möglicherweise doch nicht die vielbeschworene gesunde Alternative ist, legt auch eine neue Studie nahe. Untersucht wurden 39 gesunde Nichtraucher im Alter von durchschnittlich 24,3 Jahren.  Nach dem Rauchen einer E-Zigarette, die Testpersonen zogen 16mal und inhalierten den Dampf für drei Sekunden, wurde der Durchfluß des Blutes gemessen. Dieser Durchfluß des Blutes war um 34% vermindert und die Blutflussgeschwindigkeit sank um 26%. Für die Studienautoren ist das ein Zeichen, dass E-Zigaretten die Blutgefäße schädigen und in der Folge die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.

Womit diese Gefahr zusammenhängt, ist längst nicht genau geklärt. Aber Mediziner warnen immer wieder davor, dass bei E-Zigaretten potenziell gefährliche Substanzen in die Lungen und den Blutkreislauf gelangen. Zu diesen gefährlichen Substanzen gehört z.B. das Lösungsmittel Propylenglycol (findet sich auch in Kaugummi, Aromen, Medikamenten, kann möglicherweise beim Verdampfen Augen und Atemwege reizen) der Dampfverstärker Glycerol (findet sich auch in Kosmetika und als Lebensmittelzusatzstoff zur Feuchthaltung, kann bei Erhitzen möglicherweise Haut und Schleimhäute reizen, ist aber kaum untersucht) und die verschiedenen Aromen (auch hier ist noch nicht wirklich geklärt, was Aromen beim Verdampfen im Körper des Menschen anstellen können).

26.8.2019 cs / Quelle: Radiology

 
 
 
 
 
 
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