Ein krankes Herz macht auch die Psyche kaputt

Wer unter einer Erkrankung des Herzens leidet, der fällt häufig auch in eine Depression. Wie sehr das Auftreten depressiver Symptome mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu tun haben, zeigt eine neue Studie.

Untersucht wurden 3.433 Menschen, die zwar noch nicht keine Herz-Kreislauf-Symptome hatten, aber Risikofaktoren dafür aufwiesen oder bereits unter Herz-Kreislauf-Krankheiten litten sowie Patienten mit der Diagnose Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI). Offensichtlich steigt das Risiko, auch eine Depression zu entwickeln, mit der Schwere der Erkrankung an. So traten bei Patienten mit einer ischämischen HI - also eine Herzschwäche, die auf Durchblutungsstörungen zurückzuführen ist, häufiger Symptome einer Depression als bei anderen HI-Formen auf.

Depressionen finden sich bei rund 30% aller Patienten mit Herzinsuffizienz. Das Risiko an einer Depression zu erkranken, liegt bei Patienten mit Herzinsuffizienz zwischen zwei- und viermal so hoch wie bei gesunden Menschen. Je schwerer die Depressionen sind, desto gefährlich werden sie für den Patienten. Denn mit der Schwere der Depression sinkt die Lebenserwartung. Kommt zur Herzinsuffizienz noch eine schwere Depression hinzu, dann erhöht sich das Risiko zu sterben nach drei Monaten um den Faktor 2,5 und nach zwölf Monaten um den Faktor 2,23. Bei einer leichten Depression sind derartige Auswirkungen nicht zu erkennen.

Allerdings haben Mediziner mittlerweile erkannt, dass ein krankes Herz nicht nur die Psyche krank machen kann, sondern dass auch der Umkehrschluß gilt. Eine kranke Seele kann auch das Herz beschädigen. So haben Studien ergeben, dass Menschen mit Depressionen ein um etwa 2,5fach erhöhtes Risiko haben, auch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen.

Berliner Ärzteblatt 09.04.2013/ Quelle: 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/depression-herzinsuffizienz-09-04-13.php
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