Bauchfett ist für Herzinfarktpatienten lebensgefährlich (Foto: pte)
Bauchfett ist für Herzinfarktpatienten lebensgefährlich (Foto: pte)
> Bauchfett ist für Patienten mit Herzinfarkt besonders gefährlich

Patienten, die einen Herzinfarkt hinter sich gebracht haben, sollten auf ihr Gewicht achten. Eine Studie belegt nämlich, dass viel Bauchfett langfristige das Sterblichkeitsrisiko von Patienten nach einem überstandenen Herzinfarkt erheblich erhöht. Allerdings: Auch wer zu dünn ist, ist besonders gefährdet.

Die in Frankreich am Hôpital St. Antoine und Hôpital Européen Georges Pompidou durchgeführte Untersuchung bestätigt ein altes Phänomen, das Mediziner als Adipositas-Paradoxon bezeichnen. Das besagt, dass Patienten, die zum Zeitpunkt des Herzinfarkts übergewichtig sind, einen Herzinfarkt besser überleben als normalgewichtige Menschen. Das Paradoxe daran ist, dass Übergewicht eigentlich ein Risiko für Herzinfarkt darstellt.

Doch die Langzeiteffekte von Übergewicht und insbesondere von Bauchfett auf die Herzinfarkt-Sterblichkeit bestätigen deren Gefährdungscharakter. Analysiert wurden die Daten von 3.670 Herzinfarkt-Patienten, darunter auch deren Body-Mass-Index (BMI) und Bauchumfang. Nach fünf Jahren war die Sterblichkeit  bei untergewichtigen Patienten (BMI unter 22) am höchsten. Untergewicht erhöhte das Sterblichkeitsrisiko im Vergleich zu Normalgewichtigen um 41%.  Bei  einem  BMI zwischen 25 und 35 (Übergewicht bis leichte Adipositas) war es dagegen am niedrigsten. Patienten mit starker Fettleibigkeit (BMI über 35) oder einem großen Bauchumfang von mehr als 100 cm bei Frauen bzw. mehr als 115 cm bei Männern waren auf einen Zeitraum von fünf Jahren gesehen ebenfalls besonders gefährdet. Ihr Sterblichkeitsrisiko war um 65% erhöht.

Prof. Dr. Eckart Fleck vom Deutschen Herzzentrum Berlin sagt dazu: „Weder zu dünn noch zu dick zu sein ist günstig, aber besonders ungünstig ist ein großer Bauchumfang. Präventionsmaßnahmen für Herzinfarkt-Patienten sollten sich sollten sich besonders auf die Reduktion des Bauchfetts und hochgradiger Adipositas konzentrieren, zusammen mit der Vermeidung anderer bekannter Risikofaktoren wie Rauchen oder mangelnde Bewegung.“

Berliner Ärzteblatt 02.09.2013/ Quelle: ESC

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS