Wer seinen Job verliert, der leidet häufig unter erhöhten Stress und bekommt deshalb Probleme mit seinem Herzen (Foto: Petra Bork/pixelio.de)
Wer seinen Job verliert, der leidet häufig unter erhöhten Stress und bekommt deshalb Probleme mit seinem Herzen (Foto: Petra Bork/pixelio.de)
> Arbeitslos? Dann macht das Herz schneller schlapp.
Arbeitslos zu sein, ist schon allein ein schweres Los. Doch nun haben US-amerikanische Wissenschaftler heraus gefunden, dass ohne Job zu sein, auch noch das Risiko eines Herzinfarktes erhöht. Gerade im ersten Jahr der Arbeitslosigkeit ist die Gefahr besonders hoch.

Befragt wurden fast 13.500 Erwachsene im Alter von 51 bis 75 Jahren in den Jahren zwischen 1992 und 2010. Beim Beginn der Studie waren 14% der Befragten ohne Job. Innerhalb der gesamten Beobachtungszeit verloren fast 70% mindestens einmal ihre Arbeit. In der Studie der Duke University erlitten 8% der Befragten einen Herzinfarkt. Das Risiko für einen Herzinfarkt lag bei Arbeitslosen um 35% höher als bei Berufstätigen. Je öfter jemand einen Job verlor, desto gefährdeter war er. Bei vier oder mehr Verlusten des Arbeitsplatzes erhöhte sich das Risiko im Vergleich zu denjenigen, die ihren Job nie verloren hatten, um bis zu 63%. Die Wissenschaftler stellten allerdings fest, dass die Erkrankungsgefahr im ersten Jahr der Arbeitslosigkeit am höchsten lag.

Warum Arbeitslosigkeit so einen verheerenden Einfluss auf die Gesundheit hat, versucht Prof. Gregg Farnow von der Universität von Kalifornien in Los Angeles zu erklären. Demnach unterliegen Arbeitslose einem großen psychologischen Stress.  Stress erhöhe aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Körper entzündliche Vorgänge abspielen. Und weil dies sich auf das gesamte Herz-Kreislauf-System auswirken, sei auch das Risiko für einen Herzinfarkt viel höher. Dabei sind die Wissenschaftler inzwischen sicher, dass Arbeitslosigkeit ein genauso großes Risiko wie geringes Einkommen, niedrige Schulbildung, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen und wenig Bewegung darstellt.

Berliner Ärzteblatt 22.11.2012/ Quelle: Archives of Internal Medicine, Nov. 19; pte

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