> Anämie: Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Patienten

„Blutarmut“  - auch Anämie genannt - erhöht das Risiko, an Herz-Kreislauf-Problemen zu sterben. Je größer der Mangel am Blutfarbstoff Hämoglobin ausfällt, desto höher ist die Gefahr, die Folgen von kardiovaskulären Erkrankungen nicht zu überstehen.



In  Nordostdeutschland wurden insgesamt 4.200 Menschen über einen durchschnittlichen Zeitraum von 11,3 Jahren beobachtet. In dieser Zeit verstarben 541 von ihnen, darunter 180 aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei stellte sich ein Zusammenhang zwischen niedrigen Hämoglobin-Werten und der Gesamt-Sterblichkeit heraus. Je ausgeprägter die Anämie, desto höher das Risiko zu versterben. Personen mit den niedrigsten Hämoglobin-Werten hatten verglichen mit dem Bevölkerungsduchschnitt ein um rund die Hälfte erhöhtes Sterberisiko.


Besonders deutlich zeigte sich in Analysen der Zusammenhang zwischen Anämie und der erhöhten Sterblichkeit durch Herzerkrankungen. Dr. Marcus Dörr von der Universitätsmedizin Greifswald sagt: „Unsere Studie zeigt in einem sehr breiten Altersspektrum zwischen 20 und 79 Jahren einen Zusammenhang zwischen einer Anämie und der erhöhten Sterblichkeit sowohl aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen als auch aufgrund anderer Ursachen. … Es deutet sich jedoch an, dass eine einfache Hämoglobin-Bestimmung unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Rauchstatus, Bauchumfang, Lipidprofil, Blutdruck und Diabetes mellitus ein wichtiger Parameter zur Identifizierung von Risikopatienten sein könnte." 



Berliner Ärzteblatt 02.09.2013/ Quelle: ESC
 
 
 
 
 
 
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