Herzinfarkt: Doppelt so schnelle Diagnose

Die Diagnose des akuten Herzinfarkts
hat sich in den vergangenen Jahren durch die Einführung von Bluttests
für den Nachweis eines Eiweißes, das bei Herzinfarkt ins Blut
abbgegeben wird, deutlich verbessert. Allerdings waren diese Tests
bisher nicht in der Lage, einen akuten Herzinfarkt in einem sehr frühen
Stadium nachzuweisen. Mit dem neuen sehr spezifischen und sensiblen
Test ist jetzt eine frühere und präzisere Herzinfarkt-Diagnose möglich,
darüber hinaus erlaubt das Verfahren auch genauere prognostische
Aussagen.
Das neuartige Testverfahren arbeitet doppelt so schnell: Der akute
Herzinfarkt kann jetzt in drei statt bisher sechs Stunden nachgewiesen
werden. Der Schlüssel liegt dabei im sensitiveren Nachweis der
Konzentration von Troponin im Blut. Wissenschaftler der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik und des
Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der
Universitätsmedizin Mainz haben die Daten von über 1800 Patienten, die
als Notfall mit Verdacht auf akuten Herzinfarkt in einer
spezialisierten kardiologischen Notaufnahmestation (Chest Pain Unit)
der Universitätsmedizin Mainz, des Bundeswehrzentralkrankenhauses
Koblenz und der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf aufgenommen
wurden. Neben der kardiologischen Routineversorgung wurde bei diesen Patienten
bei Aufnahme sowie nach drei und sechs Stunden Blut entnommen, um
gegebenenfalls eine erhöhte Konzentration von kardialem Troponin
nachweisen zu können. Dieses Eiweiß, welches im Rahmen eines akuten
Herzinfarkts langsam ins Blut freigesetzt wird, ist ein Indiz für
geschädigte oder abgestorbene Herzmuskelzellen. Die laborchemische
Untersuchung der Blutproben erfolgte mit einem etablierten sowie einem
sensitiven Troponintest der neuen Generation. Durch den Einsatz dieses Troponintests der neuen Generation können die
Ärzte nicht nur früher, sondern zudem auch zuverlässiger einen akuten
Herzinfarkt diagnostizieren. „Diese neue Testmethode erlaubt eine
schnellere und sichere Diagnostik des akuten Herzinfarktes und führt zu
einer noch rascheren und verbesserten Versorgung derjenigen
Patientinnen und Patienten, die mit Verdacht auf Herzinfarkt vorstellig
werden“, erläutern Dr. Till Keller, Assistenzarzt und der Leiter der
Studie Prof. Dr. Stefan Blankenberg, stellvertretender Direktor und
leitender Oberarzt der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik. WANC 31.08.09/ Quelle: New England Journal of Medicine, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/31_08_herzinfarkt_troponin.php
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