Salzarmes Essen senkt Risiko für Schlaganfall

Zu viel Salz im Essen erhöht die
Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden. Denn mit dem
Salzkonsum steige auch der Blutdruck an, warnt die Deutsche
Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Bei einem Verzehr von täglich zehn
statt der empfohlenen fünf Gramm Salz, erhöhe sich das
Schlaganfallrisiko langfristig um fast ein Viertel. Doch letztlich
entscheidend ist eine insgesamt gesunde Ernährung.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine tägliche Zufuhr
von fünf Gramm Salz am Tag. „Wer beim Mittagessen regelmäßig nachsalzt
oder häufig auf Fertigprodukte oder Fastfood zurückgreift, kommt
schnell auf die doppelte Menge", erläutert Prof. Dr. Martin Grond,
Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und Chefarzt
am Kreisklinikum Siegen. „Dieser Unterschied von fünf Gramm am Tag
entspricht in etwa einem Teelöffel. Langfristig steigt das
Schlaganfallrisiko dadurch um 23 Prozent. Hinzu kommt noch ein um17
Prozent erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder andere
Herzkreislauferkrankungen zu erleiden." Für Grond belegt die Analyse von 13 Studien mit mehr als 170.000
Teilnehmern eindeutig, dass eine salzarme und ausgewogene Ernährung
einem Schlaganfall vorbeugen kann. Denn zu salziges Essen führe zu
Bluthochdruck. Dieser wiederum ist die wichtigste Ursache von
Schlaganfällen. „Die neue Studie beweist erstmals, wie schädlich ein zu
hoher Salzkonsum tatsächlich ist. Durch eine Reduktion des Salzkonsums
könnte man weltweit jedes Jahr 1,25 Millionen Menschen vor einem
tödlichen Schlaganfall und drei Millionen Menschen vor einem
Herz-Kreislauf-Tod bewahren." Ernährungsratschläge allein werden die Situation nach Einschätzung von
Grond aber nicht ändern. Denn oft wissen die Menschen gar nicht, dass
und wie viel Salz sie tatsächlich zu sich nehmen. Viel Salz ist in den
Lebensmitteln versteckt. Mahnt Grond: „Das meiste Salz wird dem Essen
heute nicht beim Kochen oder am Mittagstisch zugefügt. Es ist bereits
in den im Supermarkt gekauften Produkten und Grundnahrungsmitteln wie
Brot, Käse und Wurst enthalten." Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
fordert deshalb, dass der Salzgehalt der Nahrung besser gekennzeichnet
wird. Anmerkung: Der Zusammenhang zwischen Salz und hohem Blutdruck ist nicht
unumstritten. Viele Wissenschaftler betonen, dass eine Einschränkung
des Salzkonsums nicht allen Menschen gleichermaßen zu Gute komme. So
sagte Ingomar-Werner Franz, leitender Arzt der Reha-Klinik Wehrawald in
Todtmoos im Schwarzwald im Stern: „Nur bei Patienten, die empfindlich
auf Salz reagieren, sinkt dadurch der Blutdruck.“ Das sei etwa bei
jedem zweiten Betroffenen der Fall. Und auch bei diesen bringe
Kochsalzreduktion relativ wenig. Wichtiger sei eine gesunde Ernährung. WANC 28.01.10, Quelle: Strazzullo P, D'Elia L, Kandala NB, Cappuccio
FP.: Salt intake, stroke, and cardiovascular disease: meta-analysis of
prospective studies. In: BMJ 2009; 339: b4567; Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften; Deutsche
Schlaganfall-Gesellschaft





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/28_01_salz_schlaganfall.php
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