Gestresste Frau im Büro
Wer unter hohem Arbeitsstress leidet, hat ein höheres Risiko für eine Herzerkrankung (Foto: TK)
> Stress am Arbeitsplatz: Herz gefährdet
Stress am Arbeitsplatz wirkt sich
negativ auf das Herz aus. Dies kann sowohl direkt über das
Nervensystem und den damit zusammenhängenden Mechanismen
geschehen. Oder indirekt in Zusammenhang mit einem ungesunden
Lebensstil.


Dass Stress ungesund ist, haben einige
Studien bereits nachgewiesen. Doch jetzt haben die Wissenschaftler
gezeigt, wie sich der Stress auf den Körper auswirkt und
Herz-Kreislauf-Schäden entstehen. „Während einer
12-jährigen Kontrollphase haben wir herausgefunden, dass
chronischer Arbeitsstress die koronare Herzkrankheit (KHK) fördert
und dass dieser Zusammenhang stärker bei Männern und Frauen
unter 50 auftrat. Deren Risiko an KHK zu erkranken war 68 Prozent
höher als bei Leuten, die keinen Stress bei der Arbeit
empfanden. Bei Menschen im Pensionsalter war die Auswirkung auf eine
KHK weniger stark,“ sagt Dr. Tarani Chandola vom University College
in London. Dort wurde die sogenannte Whitehall-2-Studie durchgeführt,
die seit 1985 10 308 Angestellte im öffentlichen
Dienst beobachtet. Diese Studie gehört zu einer ganzen Reihe von
Studien zu diesem Thema, die bereits 1967 begonnen wurden.



Die jetzt vorgelegten Daten
entschlüsseln nicht nur die Zusammenhänge zwischen Stress
am Arbeitsplatz und den Schäden am Herz, sondern auch die
biologischen Vorgänge, die letztlich zu einer KHK führen.
Angestellte, die in früheren Phasen der Studie über
vermehrten Arbeitsstress klagten, erkrankten später häufiger
an Angina Pectoris, an einem Herzinfarkt oder starben an
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.



Verantwortlich dafür waren
verschiedene Gesundheitsprobleme. Etwa 16 Prozent der
Untersuchten litten unter den Folgen einer herabgesetzten
Anpassungsfähigkeit der Herzfrequenz. Diese ist meist eine Folge
der ständigen Aktivierung des Herzens durch Stress.



Bei ebenfalls 16 Prozent führte
der Stress zu einem ungesunden Lebensstil. Die Staatsdiener
verzehrten nicht nur weniger Obst und Gemüse, sondern sie
bewegten sich auch weniger und waren insgesamt körperlich
weniger aktiv. Darüber hinaus rauchten sie, tranken aber weniger
Alkohol. Der beruflicher Stress führte zu einem großem
Bauchumfang und erhöhten Blutzucker-, Triglyzeride-,
Cholesterin- und Blutdruckwerten. Alles Risikofaktoren für eine
KHK.



WANC 24.01.08 Quelle: Deutsche Ärzteblatt,
European Society of Cardiology

 
 
 
 
 
 
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