Das Risiko für einen Herzinfarkt wird auch vererbt - aber die Gene sind nicht die einzigen Faktoren (Bild: DAK)
> Herzinfarkt: Risiko wird vererbt
Herzinfarkte treten familiär gehäuft
auf. Das bringt Wissenschaftler zu der Annahme, dass die Gefährdung
durch die koronare Herzkrankheit und den Herzinfarkt zu einem
wesentlichen Teil vererbt wird. Wie wahrscheinlich es zu dem
gefürchteten Ereignis kommt, hängt aber nicht nur von genetischen
Faktoren sondern auch von anderen - teilweise sehr gut beeinflussbaren
- Risikofaktoren ab. Deshalb sollten Menschen, in deren Familien ein
Herzinfarkt bereits gehäuft aufgetreten ist, alle Risikofaktoren
besonders aufmerksam kontrollieren.
Wissenschaftler vermuten, dass bisher unbekannte genetische Faktoren
etwa die Hälfte des persönlichen Herzinfarkt-Risikos ausmachen.
„Weltweit wird intensiv daran gearbeitet, Risiko-Gene für den
Herzinfarkt aufzuspüren, um Menschen mit einem sehr hohen Infarktrisiko
frühzeitig schützen zu können", sagt Prof. Dr. Christian Hengstenberg,
Kardiologe im Universitätsklinikum Regensburg und Mitglied im
Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Hengstenberg und seine Kollegen konnten Genregionen finden, in denen
mit hoher Wahrscheinlichkeit Herzinfarkt-Gene liegen. Nicht zuletzt
aufgrund der Ergebnisse dieser Studie gilt es mittlerweile als
wissenschaftlich gesichert, dass blutsverwandte Familienmitglieder mit
Herzinfarkt eine wichtige Bedeutung für das eigene Infarktrisiko haben. Weiterführende Langzeit-Untersuchungen haben nun das Ziel, einzelne
spezielle Herzinfarkt-Gene zu identifizieren und deren Auswirkungen auf
den Stoffwechsel zu untersuchen. „Wir nehmen an", verrät der
Kardiologe, „dass es verschiedene genetische Faktoren in mehreren Genen
sind, die im Zusammenspiel mit den anderen Risikofaktoren für die
Entstehung des Herzinfarkts und der ihm vorausgehenden koronaren
Herzerkrankung verantwortlich sind." Personen, in deren Familien Herzinfarkte bereits gehäuft aufgetreten
sind, neigen nicht selten dazu, ein solches Ereignis auch für sich
selbst als schicksalhaft vorherzusehen. „Resignation ist hier jedoch
völlig fehl am Platz," erläutert Hengstenberg. „Vielmehr sollten gerade
Menschen, die in eine Herzinfarktfamilie hineingeboren sind, so früh
wie möglich ihre anderen Risikofaktoren erkennen und beeinflussen." So
lohne es sich für sie besonders, nicht zu rauchen, sich gesund zu
ernähren, auf ausreichend Bewegung und ein normales Körpergewicht zu
achten und Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder
Fettstoffwechselstörungen konsequent behandeln zu lassen. WANC 23.03.09, Quelle: Deutsche Herzstiftung
 
 
 
 
 
 
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