Ausdauersport gegen Bluthochdruck

Körperliche Bewegung tut der
Gesundheit gut. Sie kann aber auch dazu beitragen, bestimmte
Krankheiten zu verbessern. So helfen insbesondere Ausdauersportarten,
langfristig  erhöhten Blutdruck zu senken. Doch so ganz ohne Tücke
ist das alles nicht. Denn kurzfristig steigt der Blutdruck erst einmal
mehr oder weniger stark an. Deshalb kommt es auf die richtige Sportart
und die angemessene Belastung an.
Bluthochdruck ist ein weit verbreiteter Risikofaktor für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt.
Ausdauersport kann helfen, diese Gefahr zu senken. Denn bei einer
nichtmedikamentösen Therapie stehe neben einer gesundheitsorientierten
Ernährung und geringem Alkoholkonsum regelmäßige sportliche Aktivität
im Vordergrund, erläutert Sven Fikenzer von der Deutschen Hochschule
für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie in Saarbrücken.
“Besonders effektiv sind 30 bis 60 Minuten pro Tag ausdauerorientierter
Sport.” “Laut der Leipziger Blutdruckstudie ist jeder vierte Deutsche zwischen
20 und 30 Jahren von Bluthochdruck, der sogenannten arteriellen
Hypertonie, betroffen - oft ohne es zu wissen”, sagt Fikenzer. Durch
Ausdauersport könne der Blutdruck dem American College of Sports
Medicine zufolge um 5 bis 10 mmHg bei beiden Werten abgesenkt werden.
Am besten eignen sich dazu Rad-Ergometertraining, Low-Impact-Aerobic
sowie Joggen oder Walken. Insgesamt verbessert körperliche Aktivität die Leistungsfähigkeit des
Herz-Kreislauf-Systems und wirkt sich sehr positiv auf die Gesundheit
des Herzens aus. „Entscheidend ist dabei die Regelmäßigkeit des
Trainings,” mahnt Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes
Niedergelassener Kardiologen (BNK). Dabei müssten keine
Höchstleistungen vollbrachte werden. „Im Gegenteil, die individuelle
Belastungsgrenze sollte nicht überschritten werden,” rät Smetak. Man
solle lieber langsam laufen oder Rad fahren und dafür die Trainingszeit
entsprechend verlängern. Ausdauersportarten haben einen günstigen Trainingseffekt auf das
Herz-Kreislaufsystem. Und: Man kann Intensität und Pensum gut auf die
individuelle Erkrankungs- und Leistungssituartion abstimmen. Ist man
untrainiert, sollte man den Sport am Anfang ruhig angehen lassen. Wer
medikamentös richtig eingestellt ist, müsse trotz Hypertonie nicht
fürchten, in seiner sportlichen Leistungsfähigkeit eingeschränkt zu
sein, rät Fikenzer. Würden allerdings Betablocker eingenommen, sei eine
Leistungsdiagnostik beim Kardiologen oder Sportmediziner empfehlenswert. Eine Studie von Dr. Gunnar Engström von der Universität Lund in
Schweden, die über 25 Jahre gelaufen ist, hat ergeben, dass bei
Hypertonikern, die fit waren, die kardiovaskuläre Mortalität um 70
Prozent niedriger war als bei Hypertonikern, die körperlich inaktiv
waren. Absolut betrugen die Todesraten pro 1000 Personen-Jahre 17
Prozent und 40 Prozent. Bei Menschen mit normalem Blutdruck in der Studie, die fit waren, war
die kardiovaskuläre Sterberate im Vergleich zu inaktiven immerhin noch
um 20 Prozent vermindert, mit absoluten Todesraten pro 1000
Patienten-Jahre von 25 Prozent für inaktive und 21 Prozent für fitte
Personen. Pro abtrainiertem Kilogramm Körpergewicht sank der Blutdruck
um 1,5 bis 2 mmHg systolisch und um 1,2 bis 1,5 mmHg diastolisch. WANC 20.08.10, Quelle: Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK), Ärzte Zeitung





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/20_08_ausdauersport.php
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