Vitamin K: Das Arterien-Schutzprogramm

Vitamine sind Bollwerke des Körpers
gegen Krankheiten. Das zu den fettlöslichen Vitaminen zählende Vitamin
K hat Einfluß auf Blutgerinnung, Knochenstoffwechsel und Zellwachstum.
Neuere Studien bestätigen jetzt anscheinend Spekulationen, dass Vitamin
K gegen Gefäßverkalkung vorbeugend helfen kann.

   Die Arteriosklerose ist eine sich über Jahre und Jahrzehnte
entwickelnde Degeneration des Arteriensystems, wobei sich die Gefäße
durch Kalkablagerungen verengen, ihre Elastizität verlieren und
geschädigt werden. Die Erkrankung verläuft zunächst oft ohne Symptome,
doch Durchblutungsstörungen, Thrombose sowie Herzinfarkt oder
Schlaganfall drohen permanent. Vor einigen Jahren entdeckte man, dass Vitamin K den Kalkablagerungen
an Gefäßwänden und Herzklappen vorbeugen kann. Jetzt bekräftigen neuere
Studien die positive schützende Wirkung von Vitamin K zur Verhinderung
von Gefäßverkalkung.

 Die zwei wichtigsten Arten von Vitamin K sind K1 (Phyllochinon) und K2
(Menachinon). Vitamin K1 findet man in grünem Blattgemüse wie Spinat,
Kohl und Brokkoli. Allerdings wird nur sehr wenig Vitamin K1 vom Körper
aufgenommen. Vitamin K2 dagegen wird effizienter verwertet. Es kommt
hauptsächlich in tierischen Nahrungsmitteln wie z. B. Fleisch,
Innereien, Butter, Eidotter und in bestimmten Käsesorten vor. Vitamin K wird bereits seit geraumer Zeit in der Osteoporose-Therapie
eingesetzt. Dort hilft es beim Aufbau von Knochen, ist an der Aufnahme
von Kalzium in den Körper beteiligt und verbessert Knochendichte und
Knochenstärke. Denn: Vitamin K dirigiert Kalzium an die richtigen und
wünschenswerten Stellen im Organismus.

 Dass Vitamin K auch vor dem Fortschreiten der Arterienverkalkung
schützt, wird seit längerem vermutet. In einer dreijährigen Studie der
Tufts University in Boston untersuchten Wissenschaftler, inwieweit sich
Vitamin K1 (eigenommen mit einem Multivitaminkomplex mit 500 Mikrogramm
(µg) Vitamin K1) auf die Arterienverkalkung auswirkte. Es zeigte sich,
dass das Vitamin das Fortschreiten der Arterienverkalkung bei gesunden
älteren Erwachsenen mit bereits bestehender Verkalkung verlangsamt,
unabhängig von seinen Effekten auf die MGP-Konzentrationen. 

 Durch Studien belegt ist die Schutzwirkung von Vitamin K2 gegen
Herzerkrankungen. 2004 nahmen an der Rotterdam Herz-Studie über einen
Zeitraum von zehn Jahren 4.807 Frauen und Männer im Alter von 55 Jahren
oder älter teil. Dabei stellte sich heraus, dass jene Teilnehmer, die
über diesen Zeitraum Vitamin-K2-reiche Nahrung verzehrten, deutlich
weniger Kalkablagerungen in den Arterien aufwiesen. Gleichzeitig hatten
diese Personen ein 50 Prozent geringeres Risiko, an einer
Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Dies zeigte sich aber nur bei den
Personen, die mehr als 45 µg Vitamin K2 pro Tag zu sich nahmen, nicht
bei jenen, die viel Vitamin K1 konsumierten.

 Im Jahr 2008 untersuchten Wissenschaftler der Universität Utrecht bei
564 postmenopausalen Frauen, ob die tägliche Aufnahme von Vitamin K1
und K2 möglicherweise einen Einfluss auf das Ausmaß einer
Arterienverkalkung hat. Die Wissenschaftler stellten fest, dass rund 60
Prozent der Frauen Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen hatten.
Eine hohe K2-Aufnahme – ungefähr 45 µg pro Tag – konnte das Risiko
einer Gefäßverkalkung um 20 Prozent im Vergleich zu den Frauen, die nur
18 µg täglich zu sich nahmen, verringern. Vitamin K1 ließ keinen
Zusammenhang erkennen. Auch danach hat ein hoher Verzehr vor allem von Vitamin K2 (anscheinend
nicht von Vitamin K1) einen Einfluss auf eine geringere Verkalkung der
Arterien. WANC 17.09.09/ Quelle: DGK





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/17_09_vitamin_k_gefaessverkalkung.php
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