Schokolade: Der süße Schutz des Herzens

Schokolade tut dem Herz gut. Die bioaktiven Inhaltsstoffe können aber nicht nur vor einem Herzinfarkt schützen. Auch wer schon einmal einen Herzinfarkt erlitten hatte, profitiert davon. Verantwortlich für die gesundheitsfördernde Wirkung soll vor allem das Epicatechin sein. Ein Stoff, dem wahre Wunder nachgesagt werden.

Schokolade senkt den Blutdruck und das Risiko für eine Herzinfarkt. Das weisen inzwischen mehrere wissenschaftliche Studien nach. So haben beispielsweise Forscher des Institut für Ernährungsforschung in Rom ermittelt, dass vor allem dunkle Schokolade (Bitterschokolade) das Herz schützen kann. Die im Kakao enthaltenen Flavonoide (pflanzliche Farb- und Aromastoffe) können das Verstopfen von Blutgefäßen verhindern. Gleichzeitig wirken sie als sogenannte Antioxidantien fangen freie Radikale ab. Die werden für Entzündungsprozesse im Körper verantwortlich gemacht, bei denen Zellen beschädigt werden und so Herzinfarkte begünstigen können.

Die italienischen Wissenschaftler haben zum Nachweis der Wirkungsweise die Konzentration bestimmter Antioxidantien im Blut gemessen. Das Epicatechin war beispielsweise über die Dauer von vier Stunden um rund 20 Prozent erhöht.

Epicatechin kommt nicht nur in Kakao sondern auch in grünem Tee vor. Es gibt Wissenschaftler, die dem erst vor wenigen Jahren entdeckten Stoff große medizinische Bedeutung voraus sagen. Es soll vier der fünf häufigsten Krankheiten der westlichen Welt (Hirnschlag, Herzinfarkt, Krebs und Diabetes) auf weniger als 10% senken können.

Dazu wird San Blas, ein Bezirk in Panama, als Beispiel zitiert. Dort trinken die Einwohner (Kuna) bis zu 40 Tassen naturbelassenen Kakao pro Woche. Dieser unbehandelte und unverarbeitete Kakao weist sehr hohe Mengen an Epicatechin auf. Die Kuna kommen auf eine tägliche Menge von fast 900 mg Epicatechin. Auf dem Festland gab es im Vergleichszeitraum 77.375 Tote, auf San Blas 558. Haupttodesursachen am Festland waren Herz-Kreislauferkrankungen (83,4 Tote pro 100.000 Einwohner pro Jahr), gefolgt von Krebs (68,4 Tote pro 100.000 Einwohner pro Jahr) und Diabetes mellitus (24,1 Tote pro 100.000 Einwohner pro Jahr). Demgegenüber standen 9,2, 4,4 und 6,6 Tote pro 100.00 pro Jahr auf San Blas.

Doch jetzt haben schwedische Forscher ermittelt, dass Schokolade nicht nur vor sondern auch nach einem Herzinfarkt hilft. Betroffene, die nah einem Infarkt zwei- bis dreimal pro Woche dunkle Schokolade aßen, hatten eine dreimal geringeres Risiko, später an einem erneuten Herzinfarkt zu sterben.

Die Forscher um Imre Janszky vom Karolinska Institut in Stockholm hatten zwischen 1992 und 1994 genau 1.169 Frauen und Männer untersucht, die erstmals wegen eines Herzinfarkts im Krankenhaus lagen. Die Ernährungsgewohnheiten dieser Patienten wurden dann acht Jahre lang erfasst. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass diejenigen, die dunkle Schokolade verzehrten, weniger oft einen weiteren - tödlichen –Herzinfarkt bekamen. Das Risiko sank sogar, je öfter Schokolade (von einmal pro Monat bis mehr als zweimal in der Woche) gegessen wurde.

Vor übermäßigem Schokoladegenuß warnen Ärzte dennoch. Denn wer zuviel Schokolade esse, könne bald unter zu hohem Gewicht leiden und sich damit ein anderes Gesundheitsproblem aufhalsen. Im übrigen entfalte die die herzschützende Wirkung nur dunkle Schokolade und keine anderen Süßigkeiten.

WANC 17.08.09/ Quelle: Journal of Internal Medicine, Volume 266 Issue 3, Pages 248 – 257, Int J Med Sci. 2007 Jan 27;4(1):53-8.





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/17_08_schokolade_epicatechin.php
powered by webEdition CMS