Fitnessstudio
Bei Herzschäche regelmäßig Ausdauersport betreiben (Foto: DAK/Wigger)
> Herzschwäche: Sport hilft
Körperliche Aktivität schütz
das Herz. Doch regelmäßiger Ausdauersport ist nicht nur
gut als Prävention. Auch bereits Erkrankten hilft er. Sport kann
die Therapie ergänzen.


Das Krankheitsbild der "Herzschwäche"
ist in der Öffentlichkeit noch wenig bekannt. Vor allem ältere
Menschen empfinden sie oft nicht als Krankheit, sondern als "normale"
altersbedingte Leistungseinschränkung. Dabei ist die
Herzschwäche - oft Folge von Herzinfarkt, Bluthochdruck oder
Herzmuskelerkrankungen - eine schwere Erkrankung, die immer häufiger
auftritt und zu erheblichen körperlichen, aber auch seelischen
und sozialen Problemen führen kann. Nach Schätzungen der
Deutschen Herzstiftung leiden in Deutschland etwa 1,3 Mio. Menschen
an einer sogenannten Herzinsuffizienz.



Die Stiftung betont auch, dass
mittlerweile sehr gut wirksame medikamentöse Behandlungsoptionen
zur Verfügung stehen. Die Betroffenen selbst können aber
durch ihren Lebensstil zum günstigen Verlauf der Krankheit
beitragen; dabei spielt regelmäßige Bewegung eine wichtige
Rolle. "Früher wurde den Patienten eine strikte körperliche
Schonung empfohlen, heute weiß man, dass ein genau dosiertes
körperliches Training viel zum günstigen Krankheitsverlauf
beitragen kann", erklärt Dr. Gabriele Karger, Leitende
Oberärztin der Rehabilitationsklinik Heidelberg-Königstuhl.



Körperliche Ausdaueraktivität
– zum Beispiel Joggen, Radfahren, Schwimmen oder zügiges
Spazierengehen – schützt das Herz und die Blutgefäße
auf vielerlei Weise. Sie senkt Blutfette, Blutzucker und Blutdruck,
erweitert die Gefäße, steigert die Leistungsreserven des
Herzens, bremst den Appetit und hilft, überzählige Pfunde
wieder loszuwerden. Optimal sind aus medizinischer Sicht vier bis
fünf Trainingseinheiten pro Woche von jeweils 30 bis 45 Minuten.
Lässt sich Ausdauersport in diesem Umfang nur schwer mit dem
Alltag vereinbaren, sollte man sich zumindest zwei- bis dreimal pro
Woche ausgiebig bewegen und möglichst oft zu Fuß gehen
statt Auto oder Rolltreppe zu benutzen.



Wie viel Sport ein Patient tatsächlich
verträgt, muss in Absprache mit dem behandelnden Arzt festgelegt
werden.



Laut patientenleitlinien.de wird
Herzinsuffizienz, die man auch als Herzmuskelschwäche bezeichnen
kann, wie folgt definiert: „Das geschwächte Herz ist nicht
mehr in der Lage, das Blut ausreichend durch den Körperkreislauf
zu pumpen. Das Blut gelangt durch die Blutgefäße, die
eine Art Rohrsystem bilden, im Körper zu den einzelnen Organen
und fließt von dort wieder zum Herzen zurück. Damit es in
diesem System kreisen kann, wird es vom gesunden Herzen mit Kraft in
das Gefäßsystem gepumpt. Während die linke Herzhälfte
die Aufgabe hat, das Blut in den Körperkreislauf zu pumpen, ist
die rechte Herzhälfte dafür zuständig, das Blut in die
Lungen zu befördern, wo es mit Sauerstoff aufgeladen wird (siehe 2.1.). Ist
der Herzmuskel so stark geschwächt, dass er das Blut nicht mehr
ausreichend stark oder ausreichend schnell durch die Blutgefäße
fließen lassen kann, kommt es zu einem Blutstau „vor“ dem
Herzen, das heißt vor der linken Herzkammer. Man spricht von
einer nicht mehr ausreichenden Herzkraft, einer Herzinsuffizienz.“



WANC 17.01.2008

 
 
 
 
 
 
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