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Schlanke Menschen entlasten in der Regel ihren Blutdruck - und haben deshalb ein geringeres Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nierenversagen (F
> Übergewicht treibt den Blutdruck in die Höhe
Übergewicht ist einer der wichtigsten
Risikofaktoren für Bluthochdruck (Hypertonie). Der Zusammenhang ist
sehr direkt. Eine Gewichtszunahme von 10 kg bedeutet einen höheren
Blutdruck um 1 bis 3 mm Hg. Wer abspeckt kann auf den gleichen direkten
Effekt – also das Sinken des Blutdruckes - hoffen und damit sein Herz
entlasten.
Zu viele Pfunde sind in den Industrienationen ein »gewichtiges«
Problem: Die Deutschen bringen im Ländervergleich sogar am meisten auf
die Waage. Erst kürzlich zeigte die internationale IASO-Erhebung , dass
in Deutschland 75% der Männer und 59% der Frauen übergewichtig sind. Die umfassendsten Daten über die weltweite Verbreitung der
Fettleibigkeit sind jene, die im MONICA-Projekt (MONItoring of trends
and determinants in CArdiovascular disease study) [14] der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhoben wurden. Zusammen mit
Informationen aus nationalen Umfragen zeigen diese Daten, dass in den
vergangenen 10 Jahren ein Anstieg der Adipositas von 10 bis 14 %
erfolgte, wobei er bei Männern zwischen 10 und 20 % und bei Frauen
zwischen 10 und 25 % liegt. Zwischen 1995 und 2002 hat sich Fettleibigkeit bei Jungen von 2,9% auf
5,7% verdoppelt, und bei Mädchen stieg sie von 4,9% auf 7,8%. Einer von
fünf Jungen und eines von vier Mädchen ist übergewichtig oder
fettleibig. Unter jungen Männern zwischen 16 und 24 Jahren nahm
Fettleibigkeit von 5,7% auf 9,3% zu, bei jungen Frauen von 7,7% auf
11,6%. Hoher Blutdruck schadet den Gefäßen; Krankheiten wie Schlaganfall,
Herzinfarkt oder Nierenversagen können entstehen. „Übergewicht ist
nicht nur ein ästhetisches Problem. Wer sein Übergewicht reduziert,
lebt gesünder und länger", so Erika Fink, Präsidentin der
Bundesapothekerkammer. Fettleibigkeit verursacht nach dem Alter und dem Bluthochdruck bei
Frauen die dritthöchste Anfälligkeit für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Das Risiko, einen Herzanfall zu erleiden, ist bei einer fettleibigen
Frau dreimal so hoch wie bei einer schlanken Frau gleichen Alters. Bei fettleibigen Personen ist es wahrscheinlicher, dass sie erhöhte
Blutfette (Triglyceride), einen hohen LDL-Cholesterinspiegel
("schlechtes" Cholesterin) und einen verminderten
HDL-Cholesterinspiegel ("gutes" Cholesterin) haben. Bei übergewichtigen
Personen werden diese Stoffwechselparameter oft diagnostiziert, wobei
auch eine Anhäufung von abdominalem Fett ("Apfeltypen") festgestellt
wird. Dies führt in der Folge zu einem höheren Risiko, an koronaren
Herzkrankheiten zu erkranken. Die Zusammenhänge zwischen Bluthochdruck und Adipositas sind gut
dokumentiert, und der Prozentsatz an Bluthochdruck, der in der
westlichen Bevölkerung auf Übergewicht zurückzuführen ist, wird auf
zwischen 30 und 65 % liegend geschätzt. Bluthochdruck steigt mit dem
BMI - für je 10 kg Gewichtszunahme steigt der Blutdruck um 1 bis 3 mm
Hg. Bluthochdruck kommt bei Personen mit Übergewicht nahezu dreimal
häufiger vor, als bei nicht übergewichtigen Personen, und das Risiko
Übergewichtiger, im Alter zwischen 20 und 44 Jahren an Bluthochdruck zu
erkranken, ist fast sechsmal größer als bei Erwachsenen, die nicht
übergewichtig sind. Abnehmen bei Übergewicht ist eine effiziente Maßnahme zur Vorbeugung
von Bluthochdruck wie auch zur Therapie, denn bei Erreichen des
Normalgewichts normalisiert sich in der Regel auch der Blutdruck von
selbst, ohne dass blutdrucksenkende Medikamente eingenommen werden
müssen. Gewichtsverlust lässt den Blutdruck fallen, wobei bei einer
Gewichtsreduktion von 1 % der Blutdruck um 1 bis 2 mm Hg fällt. Durch einen Gewichtsverlust kann der Blutfettspiegel wieder auf das
Normalmaß zurückgeführt werden. Für jedes Kilogramm Gewichtsverlust
kann ein Rückgang des LDL-Cholesterinspiegels angenommen werden. Ein
Gewichtsverlust von 10 kg kann sogar zu einem Rückgang des LDL um 15 %
und zu einem Anstieg des HDL von 8 % führen. Eine ganz neue Studie zeigte sogar, dass der Gewichtsverlust auch
Schäden an den Blutgefäßen rückgängig machen kann. Abnehmen ist also in
doppelter Hinsicht gut für Herz und Gefäße. Etwa 30 Millionen Bundesbürger haben zu hohe Blutdruckwerte, aber nur
50 Prozent der Betroffenen wissen davon. Ein behandlungsbedürftiger
Bluthochdruck liegt laut Deutsche Hochdruckliga bei Erwachsenen vor,
wenn wiederholt Blutdruckwerte über 140/90 mmHg (Millimeter
Quecksilbersäule) gemessen werden. Der erste Wert wird als systolischer Blutdruck, der zweite als diastolischer Blutdruck
bezeichnet. Bei einer bekannten Nieren- oder Herzerkrankung und bei
Diabetikern gelten niedrigere Werte: Bereits bei Messwerten über 130/85
mmHg wird der Apotheker bei diesen Hochrisiko-Patienten einen
Arztbesuch empfehlen. WANC 14.05.10, Quelle: ABDA, EUFIC Europäisches Informationszentrum für Lebensmittel
 
 
 
 
 
 
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