Neuer Biomarker: Schlaganfälle genauer bestimmen

Bei Schlaganfällen ist es für Ärzte
entscheidend, möglichst frühzeitig eine Vorhersage zu treffen. Eine
solche war aufgrund von äusserlichen klinischen Zeichen bisher sehr
schwierig zu bestimmen. Nun hat ein Forschungsteam entdeckt, dass
Copeptin, ein im Gehirn gebildetes Stresshormon, wichtige Informationen
zur Prognose bei Schlaganfällen liefert.
Jeder Schlaganfall ist ein starker "Stressor" für den Körper, und
deshalb wird die Hypothalamisch-Hypophysäre-Nebennieren-Achse, auch
Stressachse genannt, unmittelbar aktiviert. Vasopressin stimuliert
zusammen mit das Corticotropin-Releasing-Hormon das Adrenocorticotrope
Hormon und Cortisol. Die Messung von Corticotropin-Releasing-Hormon und
Vasopressin ist aber schwierig. Sie haben eine sehr kurze Halbwertszeit
und sind beide instabil. Wie viele bioaktive Hormone entstammt auch Vasopressin einem
Vorläuferhormon und wird zusammen und in gleicher Menge wie Copeptin -
ein körpereigenes hypothalamisches Stresshormon - ausgeschüttet.
Copeptin ist im Vergleich zu Vasopressin viel stabiler und mit einem
kürzlich entwickelten Assay Test einfach zu messen. Dr. Mira Katan und ein Team der Neurologischen Klinik am
Universitätsspital Basel hat bei 362 Schlaganfallpatienten klinische
und apparative Daten im Hinblick auf ihre Prognose erfasst und
analysiert. Das Ärzteteam stellte fest, dass je höher die Konzentration
des im Blut zirkulierenden Copeptins, desto grösser die
Wahrscheinlichkeit eines schlechten Verlaufs der Patienten mit einem
akuten Schlaganfall war. MA 11.01.2010/Quelle: Annals of Neurology: Copeptin: A novel,
independent prognostic marker in patients with ischemic stroke (p
799-808) Volume 66 Issue 6 (December 2009)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/11_01_biomarker_schlaganfall.php
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