Blutdruckmessung
Bluthochdruck: Hat häufig Folgen für die Sexualität
> Bluthochdruck: Sexualität oft negativ betroffen
Hypertonie kann die Sexualität der
Menschen – sowohl Frauen als auch Männer – stark
beeinflussen. Aber auch die Medikamente, die dagegen genommen werden,
sind meist nicht folgenlos: Gegen Bluthochdruck behandelte Patienten
leiden viel öfter unter Potenzstörungen.


Sexualstörungen im
fortgeschrittenen Lebensalter können eine Reihe von Ursachen im
emotionalen, mentalen oder organischen Bereich haben. Nicht selten
liegen die Gründe dafür aber auch in Bluthochdruck,
Diabetes mellitus, Rauchen oder Übergewicht. Darüber hinaus
spielt auch der Einfluss von Medikamenten eine weitaus größere
Rolle, als bisher vermutet.



"Die Hypertonie ist ein
Risikofaktor. Nur 60 Prozent der Patienten wissen, dass sie
Bluthochdruck haben, aber nur 40 Prozent werden dagegen
behandelt", sagt Jeanette Strametz-Juranek, Kardiologin am AKH
Wien. Entscheidend für die Lebensqualität von Frauen und
Männern sei die Wahl des Antihypertensivums, das einen
entscheidenden Einfluss auf die sexuelle Funktion und somit auf den
Therapieerfolg habe.



Eine aktuelle Studie zeigt, dass
Männer, die antihypertensiv behandelt werden, häufiger an
Potenzstörungen leiden. Strametz-Juranek zufolge ist einer
erektilen Dysfunktion die endotheliale Dysfunktion gemeinsam. Aber
nicht nur Männer, sondern auch Frauen sind von einer derartigen
erektilen Dysfunktion betroffen. Die Anzahl der Neuerkrankungen an
erektiler Dysfunktion nimmt mit dem Alter zu, tritt aber auch schon
bei jüngeren Männern auf. Viele Patienten, die an einer
erektilen Dysfunktion haben, leiden an Depressionen.



"Werden Patienten, die an
Potenzstörungen leiden und in die Ordination kommen, nach
diversen anderen Erkrankungen befragt, geben über ein Viertel
der Männer Bluthochdruck an, knapp gefolgt von Diabetes mellitus
und erhöhten Blutfetten", so Georg Schatzl, Facharzt für
Urologie. 70 Prozent der erektilen Dysfunktion sind organisch
bedingt, 20 Prozent psychogen und 10 Prozent eine
Kombination aus beidem.



Für Erwin Rebhandl,
ÖGAM-Präsident, ist für die Behandlung von Hypertonie
eine Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung,
Nikotinkarenz sowie Alkoholreduktion notwendig. "Normalisieren
sich die Messwerte bei der Selbstmessung unter der verordneten
Medikation, soll der Patient die Therapie aber trotzdem fortsetzen
und nicht eigenständig absetzen. Treten unerwünschte
Nebenwirkungen auf, ist es wichtig, dass der Patient diese dem Arzt
meldet und nicht einfach das Medikament absetzt und somit die
Therapie unterbricht", meint Rebhandl.



Wesentlich im Zusammenhang zwischen
Bluthochdruck und dem Einsatz von Medikamenten sieht Beate Hartinger,
stellvertretende Generaldirektorin des Hauptverbands der
österreichischen Sozialversicherungsträger, die
Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Das Funktionieren der
Compliance zeichne sich durch das Selbstmanagement des Patienten an
der Planung und Realisierung der Behandlungsmaßnahmen aus und
ist für einen erfolgreichen Therapieverlauf sehr wichtig.



"Eine Studie der Harvard
University hat ergeben, dass Patienten, die ein Jahr lang Tabletten
einnehmen mussten, nach sechs Monaten ihre Einnahme unterbrachen. Nur
mehr 33 Prozent der Patienten führten nach wie vor die
Medikamententherapie weiter. Leider sind viele Patienten nicht
compliant, ein Problem das weitreichende Konsequenzen hat. Dem
Gesundheitssystem entstehen durch Non-Compliance enorme Kosten",
so Hartinger.



WANC 06.02.08/pte

 
 
 
 
 
 
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