Körperfett-Anteil bestimmt Bluthochdruck-Risiko

Das Körpergewicht und noch mehr der
Anteil des Körperfettes entscheiden laut einer Studie über das Risiko,
an Bluthochdruck zu erkranken. Das bedeuet, dass Menschen, die ihren
Körperfett-Anteil reduzieren, weniger häufig Bluthochdruck bekommen.
Und diejenigen, die bereits an Hypertonie leiden, durch Abspecken ihren
Blutdruck normalisieren können.
„Personen mit Bluthochdruck („arterielle Hypertonie“), die ihr
Körpergewichte und insbesondere den Körperfett-Anteil reduzieren, haben
eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit für die Normalisierung ihres
Blutdrucks“, betont Prof. Dr. Heribert Schunkert (Medizinische Klinik
II, Universität zu Lübeck). Das ist ein Ergebnis der  MONICA /
KORA Augsburg Kohorten-Studie. Erhöhter Blutdruck ist ein maßgeblicher
Risikofaktor für Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenerkrankungen etc. Nach einer Basisuntersuchung in den Jahren1994/1995 untersuchten die
Ärzte 10 Jahre später eine Bevölkerungsstichprobe von 1145 Menschen.
37,5 Prozent der Studienteilnehmer hatten bei der Erstuntersuchung
Bluthochdruck. Menschen, die bei der ersten Untersuchung Bluthochdruck aufwiesen,
wurden in drei Gruppen eingeteilt: Erstens jene, die ihren Blutdruck
inzwischen ohne Medikamente normalisiert hatten (HypNorm-Gruppe); jene
die ohne Medikamente einen Rückgang des Blutdrucks zu Prä-Hypertonie
erreichen konnten (HypPre Gruppe); und jene, die anhaltenden
Bluthochdruck aufwiesen (HypHyp-Gruppe). Anschließend untersuchten die
Lübecker Forscher die Auswirkungen von Körperveränderungen – z.B.
Taillenumfang, Gewicht, fettfreie Masse, Körperfett –  auf
zeitliche Veränderungen der Blutdruckwerte. In der Nachuntersuchung hatten die Studienteilnehmer der Gruppe HypHyp
– die anhaltenden Bluthochdruck aufwiesen – bedeutend höhere Werte für
Körpergewicht, Taillenumfang und Taillen-Hüfte-Verhältnis im Vergleich
zur Gruppe HypPre. Diejenigen der Gruppe HypPre, deren Blutdruckwerte sanken, hatte sich
über den Zeitraum von 10 Jahren durch einen deutlichen Rückgang des
gesamten Körpergewichts und einen geringeren Anstieg des Taillenumfangs
und des Verhältnisses Taille zu Hüfte auszeichnete. Bei der Mehrheit der Teilnehmer stieg das Körpergewicht im Laufe von 10
Jahren an. Diese Veränderung war fast ausschließlich auf eine Zunahme
der Fettmasse zurückzuführen. Mahnt Schunkert: „Somit macht die Fettmasse mit steigendem Alter einen
zunehmenden Anteil des gesamten Körpergewichts aus, was wiederum im
direkten Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung der Hypertonie stand.
Wenn dieser Prozess, der in der Regel beobachtet wird, verlangsamt oder
verhindert wird, können die Chancen erhöht werden, dass
Bluthochdruck-Patienten ihre Blutdruckwerte normalisieren.“ Die Daten, so Schunkert, „deuten darauf hin, dass bei Personen mit
bereits bestehender Hypertonie der Verlust von Körpergewicht die
Wahrscheinlichkeit für eine Normalisierung des Blutdrucks erhöht.
Dieser Befund ist im Einklang mit Daten aus Studien, die die
Wirksamkeit von Lebensstil-Veränderungen auf den Blutdruck zeigten, und
unterstützt die Bedeutung der Primärprävention.“ WANC 02.09.10, Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Europäischer Kardiologenkongress





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/herz_kreislauf/02_09_koerperfett_bluthochdruck.php
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