Flavonole verbessern Blutdruck, Herzfrequenz und Blutgefäße

Flavanole sind Pflanzenstoffe und finden sich hauptsächlich in den Schalen von Obst und Gemüse. Die häufigsten Vertreter sind Quercetin und Kämpferol. Diese Pflanzenstoffe finden sich auch in dunkler Schokolade oder in Grünem Tee. Eine Studie hat nun untersucht, inwieweit Flavonole bei Dialyse-Patienten gesundheitsförderliche Wirkungen entfalten. Das Ergebnis: Auch bei Patienten/innen, bei den wegen Nierenversagen das Blut mit einer Membran "gewaschen" werden muss, helfen die Pflanzenstoffe den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Funktion der Blutgefäße zu verbessern.


Bei Patienten/innen mit Nierenversagen, die eine Dialyse benötigen, treten vermehrt kardiovaskuläre Erkrankungen auf. Außerdem ist das Sterblichkeitsrisiko erhöht. Ursachen sind klassische und auch nieren- und dialysespezifische Risikofaktoren, wobei die Hämodialyse (die fehlende Entgiftungsfunktion wird durch eine direkt an den Blutkreislauf angeschlossene künstliche Niere - Hämodialysator - ersetzt) die Gefäßfunktion weiter verschlechtern kann. 


Da man aber weiß, dass Flavonole insbesondere bei der Gefäßfunktion positive Wirkungen haben, haben Forscher 52 Patienten vier Wochen lang entweder ein Prüfpräparat mit hoher Flavanoldosis (820 mg/d) oder ein flavanolfreies Testgetränk gegeben. Danach ergaben die Untersuchungen, dass die Funktion der Innenwand der Blutgefäße (endotheliale Funktion) sich verbessert hatte, der diastolische Blutdruck durchschnittlich von 74 mmHg auf 70 mmHg gesunken und die Herzfrequenz von durchschnittlich 70/min auf 74/min gestiegen war. In der Kontrollgruppe, die keine Flavanole bekommen hatte, zeigten sich diese Effekte nicht. Der Kardiologe Dr. Christos Rammos aus Essen betont: „Flavanole könnten der Hämodialyse-bedingten Einschränkung der Gefäßfunktion (Gefäß-Dysfunktion) entgegenwirken und die Prognose bei diesen Hochrisiko-Patienten verbessern.“


Kakao und Grüner Tee verhindern auch bei Gesunden Herzkrankheiten. So verminderte sich bei Menschen, die täglich ein Getränk mit 450 Milligramm Kakao-Flavonolen zu sich nahmen, das Risiko für eine koronare Herzerkrankung um 32% und für einen Herzinfarkt um 22%. Die Carstens-Stiftung berichtet von einer Studie (Ohsaki-Studie) bei der diejenigen im Alter von 40 bis 79 Jahren, die mehr als fünf Tassen Grünen Tee pro Tag tranken, eine um 16% niedrigere Sterblichkeitsrate aufwiesen als diejenigen, die weniger als eine Tasse täglich konsumierten. Große Unterschiede gibt es zwischen beiden Geschlechtern. Bei Frauen führte  ein höherer Teekonsum im Vergleich zu den Männern zu einem um bis zu 31% geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


01.09.2015/ Quelle: European Heart Journal





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/flavonole-01-09-15.php
powered by webEdition CMS