Brokkoli enthält wie Blumenkohl Stoffe, die wirksam gegen Krebs sind (Foto: hagir25 / pixelio.de)
Brokkoli enthält wie Blumenkohl Stoffe, die wirksam gegen Krebs sind (Foto: hagir25 / pixelio.de)
> Inhaltsstoff von Brokkoli hält möglicherweise Krebs auf

Brokkoli kann den Körper gesund halten. Das liegt vor allem daran, dass er nur so vor schützenden Pflanzenstoffen strotzt. Jetzt liegt eine neue Untersuchung vor. Und die bestätigt, dass in Brokkoli eine bestimmte chemische Verbindung enthalten ist, die das Krebswachstum hemmen oder sogar aufhalten kann. 


Das kann man überall lesen: Brokkoli ist besonders reich an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium und Vitaminen wie B1, B2, B6, E und besonders Ascorbinsäure (Vitamin C) und Carotin (Provitamin A). Weiter enthält er zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide, Glucosinolate und andere). Schon 2012 hat Prof. Dr. Ingrid Herr vom Universitätsklinikum Heidelberg und Deutschen Krebsforschungszentrum in Experimenten nachgewiesen, dass Brokkoli und verwandte Gemüse das Krebswachstum hemmen und die Wirkung von Chemotherapie verstärken. Verantwortlich dafür ist der sekundäre Pflanzenstoff Sulforaphan, der den Signalweg für Tumorwachstum und Metastasenbildung blockiert.


Jetzt haben Mediziner von der Harvard Medical School in Boston im Brokkoli das Molekül I3C (indole-3-carbinol) im Brokkoli aufgespürt. Dieses Molekül ist in der Lage, die Aktivität von WWP1 (WW Domain-containing E3 Ubiquitin Protein Ligase 1) zu unterdrücken. WW1 produziert ein Enzym - das ist ein Stoff, der eine chemische Reaktion beschleunigt, das die Produktion von PTEN (Phosphatase and Tensin homolog) verhindert. PTEN besitzt aber Eigenschaften, die Tumorzellen davon abhalten, sich zu vermehren, und damit das Tumorwachstum unterbinden. 


Diese Wirkungsweise haben die Wissenschaftler an Labortieren getestet. Und tatsächlich schaffte es der Inhaltsstoff von Brokkoli die Krebsentstehung zu verhindern. Allerdings: Die Mengen Brokkoli, die dazu verzehrt werden müssten, sind ziemlich groß. Deshalb suchen sie nun nach weiteren Wegen, die  WWP1 zu inaktivierten und PTEN zu aktivieren. Auf jeden Fall raten Sie dazu, mehr Brokkoli zu essen. Ein Tipp, der Landwirte freuen wird.


20.5.2019 cs / Quelle: Science

 
 
 
 
 
 
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