Bittermelone hemmt Tumorwachstum

Bittermelone? Was ist das denn? Nur
die wenigsten dürften dieses Gartengewächs kennen. Nicht ohne Grund –
verbreitet ist diese Kürbispflanze vor allem in Indien und Japan. Doch
ein Extrakt der Bittermelone soll das Wachstum von Brustkrebszellen
eindämmen. Hoffnungen darauf, dass daraus allerdings eine wirkliche
Therapie wird, halten Wissenschaftler klein. Doch auch die anderen
gesundheitsfördernden Eigenschaften der Pflanze können sich sehen
lassen. 
In der traditionellen chinesischen Medizin ist die Bittermelone ein
Heilpflanze. Als positive Wirkungen auf die Gesundheit werden ihr stark
blutzuckersenkende Wirkung nachgesagt. Weitere gesundheitsfördernde
Effekte sind: Cholesterinsenkung, Blutdrucksenkung, als
Entzündungshemmer, als Durchblutungsförderer, gegen Insektenstiche, bei
Brandwunden, bei Arthritis und
bei Hepatitis. Und sie soll
antibiotisch, antiviral und tumorhemmend wirken sowie das Immunsystem
stärken und die Fettverdauung fördern. Die Verwendung: Aus der getrockneten Bittermelonenfrucht wird Tee
hergestellt.
Die unreifen, grünen und bitteren Früchte werden gegessen,
z.B in Salaten Die jungen Blätter schmecken nach Curry und werden
deshalb als Gewürz genutzt.
Ebenso kann man mit den gemahlenen Samen
würzen. Mittlerweile wurden sogar klinische Studien mit dem Pflanzenextrakt
durchgeführt. Die haben belegt, dass Bittermelone bei bestimmten
Herpes- und Pilzerkrankungen sowie Wurmbefall helfen kann. Der Grund:
Die Pflanze enthält mehrere sogenannte Oxidationshemmer, die Zellen im
Körper vor Schädigungen schützen. Diese Antioxidantien wirken als
Radikalfänger, das sind Stoffe, die zu gesundheitschädlichen,
zerstörenden Prozessen beitragen. Zu den Oxidationshemmern gehören
Pflanzenfarbstoffe wie Carotinoide oder Flavonoide sowie Vitamin C. Wissenschaftler der Universitäten von St. Louis und Hawaii haben jetzt
Brustkrebszellen mit einem Extrakt aus Bittermelone behandelt. Dabei
stellte sich heraus, dass sich die Neubildung der Krebszellen stark
verminderte. Gleichzeitig starben viele Krebszellen ab. Die
Wissenschaftler nennen den Prozess Apoptose, was programmierter Zelltod
durch einen Schrumpfprozess bedeutet. Damit bestätigte sich eine seit
einigen Jahren bekannte Wirkung der Pflanze: Die Linolensäuren in dem
Samen der Bittermelone führt bei bestimmten Krebszellen zum Tod der
Zellen. Die Internetplattform „naturundtherapie.at“ des Verein Netzwerk
Gesundheit, Natur und Therapie schreibt zur Bittermelone: „Ein Blick in
die Küchen Indiens und Japans, speziell der über 100jährigen Einwohner
Okinawas, zeigt auffällig häufig die Verwendung eines bestimmten
Gemüses: der Bittermelone oder auch Bittergurke. Sie kommt täglich in
Form von Gemüseeintopf auf den Tisch und gilt als einer der Hauptgründe
für geistige und körperliche Fitness bis ins hohe Alter. Ihre
Besonderheit: sie wirkt sich äußerst vorteilhaft auf den
Zuckerstoffwechsel aus. In der asiatischen Küche ist die
gesundheitsfördernde Wirkung der Bittermelone bereits seit
Jahrhunderten bekannt. Die Früchte werden unreif, grün und in
verschiedensten Zubereitungsarten gegessen, aber grundsätzlich
geschnitten und mit Salz mariniert, um den bitteren Geschmack zu
beseitigen. In der traditionellen indischen Medizin finden die unreifen
Früchte, Samen, Wurzeln und Blätter Verwendung. Die Autoren des Beitrages weisen darauf hin, das Bittermelonen als
Gemüse in unseren Breiten schwer erhältlich sind. Und dann kommt die
föhliche Kunde: Umso sinnvoller sei die Nahrungsergänzung durch den
hochkonzentrierten Bittermelonen-Extrakt. Ob das wirklich so sinnvoll
ist? An der Wirkung hochkonzentrierter und meist isolierter Extrakte
gibt es viele Zweiflel. Sowohl bei Mineralstoffen wie Vitaminen haben
Studien belegt, dass es eben gerade die Gesamtheit des frischen Gemüses
oder Obstes ist, die die gesundheitsfördernde Wirkung hat. Was den Einsatz der Bittermelone zur Brustkrebsbehandlung betrifft,
machen die Wissenschaftler Ratna B. Ray und seine Kollegen keine
übertriebenen Hoffnungen für einen baldigen Einsatz. Zwar wisse man,
dass die Inhaltsstoffe der Pflanze den Tod der Brustkrebszellen
auslösen könne. Aber wie das genau funktioniert, wo die Wirkung genau
ansetzt, davon haben die Forscher bisher nur einen blassen Schimmer. WANC 25.02.10, Quelle: Cancer Research, 10.1158/0008-5472.CAN-09-3438





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/25_02_bittermelone_brustkrebs.php
powered by webEdition CMS