Apfelessig: Doch kein Allheilmittel

Ein Mittel für alle Leiden: Apfelessig zum Abnehmen, Entschlacken, als Heilmittel, fur die Körperpflege. Diese Liste könnte noch beliebig lange fortgeführt werden. Was steckt dahinter bzw. drinnen?

Apfelessig setzt sich aus Wasser, Essigsäure und einigen Mineralstoffen (v. a. Kalium) zusammen. Ansonsten bietet das hochgepriesende Allheilmittel kaum noch nennenswerte Inhaltsstoffe. Natürlich prägen diverse Aroma- und Geschmacksstoffe die jeweilige Essigsorte abhängig vom Ausgangsprodukt und machen den Essig in der Küche zu einem beliebten und unverzichtbaren Würzmittel. Er findet aber auch Verwendung als Konservierungs- und Reinigungsmittel im Haushalt.


Die gesundheitsfördernden Wirkungen, die dem Apfelessig zugesprochen werden, fundieren jedoch auf keinen wissenschaftlich gesicherten Studien. Außerdem sollte jedem schon der gesunde Menschenversand sagen, dass zwei Teelöffel Apfelessig auf 200 Milliliter Wasser, eventuell mit 2 Teelöffeln Honig vermischt, um das saure Wundermittel auch hinunterzubekommen, nicht alle Krankheiten und Leiden kurieren kann.


Der Abermagerungswillige soll diese Prozedur sogar dreimal taglich durchführen. Die dabei erzielte Gewichtsreduktion liegt allenfalls in der energiereduzierten Kost, die zusätzlich in Form von mitgelieferten Rezepten zur Apfelessigkur empfohlen werden. Denn sowohl Essig als auch der aus Glukose und Fruktose bestehende Honig werden im Stoffwechsel letztendlich zu Wasser und Kohlendioxid abgebaut, ohne irgendwelche besonderen Effekte auszulösen. Das Wohlbefinden nach dem Verzehr kann folgende Ursachen haben:
1. Allein die psychologische Wirkung lässt den Apfelessigkonsumenten sich wohler fühlen.
2. Personen mit einem Mangel an Magensäure hilft die Gabe von Säure ein eventuelles Vollegefühl nach der Nahrungsaufnahme zu mildern.

Bei außerlicher Anwendung von Apfelessig (empfohlen gegen Akne, vorzeitiges Altern usw.) sollten Menschen mit mpfindlicher Haut aber lieber verzichten, weil die Säure reizen kann. Mit Ausnahme der antibakteriellen Eigenschaft der Essigsäure sind alle anderen Einflüsse wissenschaftlich nicht belegt. Den vehementen Apfelessigkurbefürwortern sei gesagt: "Wenn's schon nicht hilft, schaden tut's auch nicht ...". Wem der "Zaubertrank" schmeckt und wer darauf nicht verzichten will, der kann ihn bedenkenlos trinken.


WANC 20.10.03/aid





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/20_10_apfelessig.php
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