Können Pflanzenextrakte Vogel- und Virusgrippe-Viren hemmen?

Jetzt sollen
Naturwirkstoffe dabei helfen, die Vogel- und Virusgrippe zu besiegen.
Doch ob das funktioniert, ist noch nicht für alle bewiesen.


Bei
der Suche nach einem neuen Wirkstoff gegen die Vogelgrippe-Erreger
reklamieren Wissenschaftler einen entscheidenden Fortschritt erzielt zu
haben. Forscher vom Institut für Molekulare Virologie der Uni-Münster
haben einen Polyphenol-reichen Pflanzen-Extrakt überprüft, inwieweit
dieser die Vermehrung von Vogelgrippe-Viren und normalen Influenza
Grippe-Viren stoppen kann. In Zellkulturen konnte mit dem Cystus
Extrakt nachgewiesen werden, das Laborviren die dem Vogelgrippevirus
H5N1 gleichen, eine sehr gute antivirale Wirkung haben.

Elke
Reining, Sprecherin von der Bundesforschungsanstalt für
Viruserkrankungen bei Tieren, das Friedrich-Loeffler-Institut
berichtete von viel versprechenden Ergebnissen mit einem natürlichen
Natur-Wirkstoff. Professor Stephan Ludwig, Leiter des Instituts aus
Münster ist überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein, da auch mehrere
Institute in unabhängigen Untersuchungen mit unterschiedlichen Methoden
zum gleichen Ergebnis gekommen sind.

Pflanzliche Polyphenole
waren schon seit längeren als Antioxidantien bekannt und das diese auch
in der Lage sind Viren und Bakterien zu stoppen. Untersuchungen haben
ergeben dass der Extrakt aus der graubehaarten Cystus-Pflanze (Cistus
incanus) einen besonders hohen Gehalt an Polyphenolen hat. Cistus
incanus ssp. Tauricus ist nach heutigem Stand der Wissenschaft die
polyphenolreichste, essbare Pflanze in Europa.

Polyphenole
sind Gerbsäureverbindungen mit vitaminähnlichem Charakter (Vitamin P),
die im Organismus starke antioxidative Wirkung haben. Polyhenolreiche
Lebensmittel können das Herz schützen, unterstützen die biologische
Aktivität von Vitamin C und helfen dem Körper mit seinem Vitamin E-Pool
sparsam umzugehen. Polyphenole beugen der vorzeitigen Hautalterung vor,
unterstützen die Neubildung von Kollagen und sind für ihre
endothelschützenden Eigenschaften bekannt.

Der Cystus Extrakt
hat eine natürliche Barrierefunktion für die Schleimhaut gegen Viren
und Bakterien. Cystus-Extrakte können sowohl äußerlich wie auch
innerlich zur Anwendung verwendet werden. Bekennt Ludwig: „Ich würde
den Extrakt schon bei beginnenden Halsschmerzen oder Entzündungen in
der Mundhöhle nehmen."

Ein weiterer als hochpotender
deklarierter Wirkstoff, der vor einer Grippe schützen soll, ist der
Extrakt aus Rotweintrauben (mit dem Pflanzenstoff Resveratrol).

Und
von manchen wird Meerettich ins Spiel gebracht. Meerettich soll schon
in der alten Klostermedizin zur Vorbeugung und Behandlung von
Infektionen eingesetzt worden sein. Es gibt Studien, die den Benzyl-
und Allylsenfölen im Meerrettich antivirale, antibakterielle,
antimykotische sowie immunmodulierende und toxinbindende Eigenschaften
bescheinigen. In der modernen Naturheilkunde werden
Meerrettich-Extrakte bereits bei infektiösen Erkrankungen der
ableitenden Harnwege und Infektionen der oberen Atemwege sowie bei
Sinusitiden, Tonsillitiden und als Antibiotika-Ersatz eingesetzt.

WANC 11.11.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/11_11_natur_viren.php
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