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Qualitätsstandards für alternativen Methoden: Jeder kann sich Therapeut nennen (Foto: DAK/van den Berg)
> Krebspatienten setzen auf alternative Medizin
Etwa ein Drittel der Krebspatienten in Europa setzen auf die Alternativ-Medizin. Die Unterschiede in den einzelnen Ländern sind allerdings groß. Experten fordern jetzt eine Qualitätssicherung der alternativen Methoden.

Ein Drittel der europäischen Krebspatienten setzt auf komplementäre und alternative Behandlungsansätze. Zu diesem Ergebnis ist eine Befragung von rund 1.000 Krebspatienten aus 14 europäischen Ländern gekommen, die unter der Leitung von Alex Molassiotis von der University of Manchester durchgeführt wurde.

In der Studie werden rund 58 unterschiedliche Präparate genannt. Heilkräuter werden am häufigsten verwendet, gefolgt von Homöopathie sowie Mineral- und Vitaminpräparaten. Angesichts der steigenden Popularität fordern die Experten, dass offizielle Stellen ihre gesetzliche Behandlung überdenken sollen. Zusätzlich wird
für eine strengere Überprüfung der Therapeuten plädiert.

Die Nutzungsquoten variierten von weniger als 15 Prozent der Patienten in Griechenland bis zu fast 75 Prozent in Italien. Durchschnittlich wurden alternative Heilmethoden von rund einem Drittel der Betroffenen eingesetzt. Typisch ist, dass mehr als ein Ansatz angewendet wird. Dazu gehört zum Beispiel die Kombination von pflanzlichen Heilmitteln mit Homöopathie oder Entspannungstechniken.

Molassiotis forderte eine Sicherstellung von Qualitätsstandards in der Behandlung mit alternativen Methoden. Derzeit könne sich jeder Therapeut nennen. Eine Registrierung bei offiziellen Stellen sei möglich aber nicht verpflichtend. Zusätzlich gäbe es keine Richtlinien für die Ausbildung der Therapeuten. Ebenso seien klare Richtlinien für den richtigen Einsatz von Behandlungsansätzen erforderlich. "Wir müssen offen sein und uns mit dieser Thematik näher beschäftigen."

WANC 09.02.05/pte

 
 
 
 
 
 
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