Kamillentee: Und er wirkt doch

Die Kamille ist ein traditionelles Heilmittel, das früher in keiner guten Hausapotheke fehlen durfte. Schon von den Ägyptern, Germanen, Griechen und Römern wurden die gesundheitsfördernden Wirkungen des Krautes (Matricaria chamomilla) sehr geschätzt. Jetzt haben Forscher die krampflösende und antibakterielle Wirkung von Kamillentee wissenschaftlich bewiesen.

Unsere Omis und Mütter wußten es schon immer: Kamille hilft bei vielen Krankheiten. So sorgt ein Kamillendampfbad für Linderung bei Schnupfen, eine Kamillespülung läßt Augenentzündungen besser werden und der Kamillentee hilft Menstruationsbeschwerden zu ertragen. Aber die Kamille verschönert auch - ob Haar oder Haut - oder erleichtert das Einschlafen.

Die Wirkung der Kamille bei Gesundheitsbeschwerden funktioniert noch heute. Allerdings haben sie britische Forscher jetzt wissenschaftlich nachgewiesen. Wie Elaine Holmes und Kollegen vom Imperial College in London in der Fachzeitschrift "Journal of Agricultural and Food Chemistry" berichten, haben sie im Urin von Kamillenteetrinkern Stoffwechselprodukte gefunden, die die eine antibakterielle, muskelentspannende und beruhigende Wirkung des Tees nahe legen.

Die Wissenschaftler gaben 14 Personen 14 Tage lang täglich fünf Tassen Kamillentee zu trinken. In den Urinproben der Teilnehmer ermittelten Holmes und ihre Mitarbeiter deutlich erhöhte Werte von Hippursäure. Diese ist ein Stoffwechselprodukt und entsteht auch beim Abbau von Phenolen, die im Köprer ++als Radikalenfängereiner und antibakteriell wirken.

Darüber hinaus war im Urin Glycin enthalten und zwar in einer höheren Konzentration als vor dem Kamillenteekonsum. Glycin ist eine Aminosäure, der man beruhigende, entspannende und entkrampfende Wirkungen nachsagt. Die erhöhten Werte der beiden Stoffe waren auch noch zwei Wochen nach Beendiungung der Teekur fest zu stellen.

Diese Ergebnisse sind nach Meinung der Forscher ganz klare Fingerzeige für die gesundheitsfördernde Wirkung von Kamillentee. Holmes und Kollegen gehen davon aus, dass die Kamille das Immunsystem wirklich unterstützt. Wie das allerdings genau funktioniert, das können sie noch nicht sagen. Das wird die Aufgabe weiterer Studien sein.

WANC 07.01.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/07_01_kamille.php
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